Ein
paar anregende Beispiele:
Rauchende Pfarrer und der Papst
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Pfarrer
Müller und Pfarrer Meier wenden sich beide mit dem gleichen
Anliegen an den Papst.
Etwas waghalsig fragt Pfarrer Müller den Papst „Darf
man beim Beten rauchen?”, worauf der
Papst antwortet „Auf gar keinen Fall! Die volle
Aufmerksamkeit sollte immer dem Gebet gelten”.
Pfarrer Meier stellt die gleiche Frage, etwas geschickter in
anderer Form: „Kann man auch beim
Rauchen beten?”. Und der Papst antwortet „Natürlich!
Beten kann man bei jeder Gelegenheit”.
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fragwürdiger „Therapie-Notstand”
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Ein
TV-Magazin thematisierte einen „bedrohlichen Mangel an
Psychotherapeuten”, die sich um selbstmordgefährdete
Jugendliche kümmern. Demzufolge wurde ein „Therapie-Notstand”
beklagt
und gefragt: „Was muss getan werden, um den Mangel
an Therapeuten zu beheben, damit
suizid-gefährdeten Jugendlichen endlich ausreichend geholfen
wird?”. Und? Was meinen Sie?
Ein andere Frage wäre: „Was muss getan werden,
damit nicht mehr so viele Jugendliche an Selbstmord denken?”
- hat man aber nicht. Daraus jedoch würden völlig
andere Gedanken resultieren, wobei im Idealfall eines Lösungsansatzes
eben nicht mehr Therapeuten
„erforderlich” wären, sondern - im genauen
Gegenteil - weitaus weniger.
( Anschließend lässt isch dann
darüber nachdenken, wer ein gesteigertes Interesse daran
haben könnte, dass über die eine Fragestellung nachgedacht
wird und nicht über die andere )
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Tot oder lebendig begraben?
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Kleine
Anekdote: Irgendwann vor ein-/zweihundert Jahren brach irgendwo
eine äußerst tückische Krankheit aus. Entweder
starben die Erkrankten oder sie fielen nur in einen Scheintod
und wachten nach Wochen oder Monaten kerngesund wieder auf.
Bei den damaligen medizinischen Kenntnissen
lag die Gefahr natürlich darin, einen nur scheintoten Menschen
für tot zu halten und zu begraben.
Irgendjemand hatte die Idee, in die Särge ein paar Lebensmittel
und eine Glocke zu legen, damit lebendig Begrabene zur Not etwas
zu essen haben und auf sich aufmerksam machen können.
Jemand anderer hatte dagegen die Idee, auf der Innenseite des
Sargdeckels einen spitzen
Holzpflock zu installieren, der sich beim Schließen des
Deckels in das Herz rammt.
Die erste Idee basiert auf der Frage „Was können
wir dafür tun, um einen lebendig begrabenen Menschen doch
noch zu retten?”. Die zweite Idee auf der ganz anderen
Frage „Wie können wir sicherstellen, dass die Menschen,
die wir begraben, tatsächlich tot sind?”.
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Kostenexplosion im Gesundheitswesen
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Das
Gesundheitssystem steht regelmäßig vor dem Kollaps.
Genauso regelmäßig wird gefragt,
wie sich die permanent steigenden Kosten finanzieren lassen
(?) - was zu dem entsprechenden
Gedanken und wiederum zu dem entsprechenden Maßnahmen
führt.
Man könnte auch die andere Frage stellen, warum das Gesundheitssystem
überhaupt dermaßen
horrende Kosten verursacht, warum ein- und dasselbe Medikament
in Deutschland mehrfach
teurer ist als in anderen Ländern Europas(?) und ob nicht
vielleicht einige Medikamente,
Arzneimittel und Therapien völlig überflüssig
sein könnten(?).
Man könnte auch die noch ganz andere Frage stellen „Was
ist überhaupt Gesundheit?”, also
wann genau ist ein Mensch krank und ab wann genau wieder gesund?
Dabei überrascht es
viele, dass diese Frage noch immer eines der drei größten
Rätsel für die medizinische
Wissenschaft ist, neben den Fragen „Was ist Leben?”
und „Was ist Tod?”, und dass
so manche Krankheit nicht diagnostiziert, sondern bürokratisch
beschlossen wird.
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„PISA”-Studien und „Bildungsnotstand”
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Alle
Jahre wieder werden die inzwischen bestens bekannten „PISA”-Studien
durchgeführt,
bei denen deutsche Schüler regelmäßig unterdurchschnittlich
bis kläglich abschneiden.
Dem entsprechend wird ebenso regelmäßig die Frage
diskutiert „Was können wir tun,
damit unsere Kinder besser lernen und eine bessere Bildung bekommen?”.
Eine ganz andere Frage wäre dagegen jedoch: Was wird überhaupt
unter „Bildung”
und „Lernen” verstanden? In „PISA”-Studien
jedenfalls geht es um - vermeintlich -
„alltags- und berufsrelevante Kenntnisse”, worunter
nichts anderes(!) verstanden
wird als Leseverständnis, Mathematik und Naturwissenschaften.
Alles(!) andere
scheint demnach weniger bis überhaupt nicht „alltags-
und berufsrelevant” und
nur wenig bis gar nicht unter den Begriff „Bildung”
zu fallen(?).
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Meinungsumfragen und „Multiple Choice”
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Das
Ergebnis jedweder Meinungsumfrage wird grundsätzlich immer
durch die Art und Weise
und Form der Fragestellung beeinflusst, lässt sich also
auch bei Bedarf entsprechend
manipulieren (siehe „Pfarrer-und-Papst”-Beispiel
oben). Unter vielem anderem nämlich
wird dabei grundsätzlich außer Acht gelassen, was
die Menschen überhaupt über
die Thematik wissen, zu der sie befragt werden.
Ganz ähnlich verhält es sich mit Fragen in Tests und
Prüfungen aller Art, bei denen
praktischerweise gleich (meistens: drei) Antwortmöglichkeiten
vorgegeben werden;
was in erster Linie die Aus- und Bewertung der Antworten erleichtern
soll.
Dabei wäre auf die Frage „Wer war der erste deutsche
Bundeskanzler?” mit der
Auswahlmöglichkeit „Robert Koch - Konrad Adenauer
- Fritz Walter” die einzig
wirklich korrekte Antwort die Rückfrage „Warum wollen
Sie das von mir wissen?”
oder „Was versprechen Sie sich von meiner Antwort?”.
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Kapitalismus-Kritik
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Die
seit einiger Zeit wieder neu entflammte Kapitalismus-Kritik
richtet sich vornehmlich
gegen kompromisslose Gewinnmaximierung („Profitgier”),
rücksichtslos gegenüber
Natur, Mensch und Mitgeschöpfen - wenn es noch mehr Gewinn
verspricht,
auch auf Kosten unser aller Zukunft und des gesamten Planeten.
Bei allem Herumdenken an Veränderungen werden jedoch die
eigentlichen Kernfragen
nicht gestellt. Auch mit dem Kapitalismus ist es letztlich so,
wie mit einem Messer:
man kann damit Brot schneiden, man kann damit auch einen Menschen
töten.
Was damit letztlich angestellt wird, liegt nicht ursächlich
am Messer.
Eine (von einigen) andere(n) Frage(n) wäre: Wie kann es
sein, dass rücksichts-
und verantwortungslose Manager überhaupt in einen Chefsessel
gelangen?
Warum werden sie nicht rechtzeitig „aussortiert”,
wie es auch ansonsten bei
„mangelnder Qualifikation” üblich ist? Oder
was stimmt am System nicht,
dass solche Menschen sogar als „besonders geeignet”
gelten?
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Konflikttraining an Schulen
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Seit
einigen Jahren steigt die Zahl der Gewaltvorfälle an deutschen
Schulen
bedenklich an. Verbale Auseinandersetzungen arten immer öfter
in Prügeleien aus.
Dabei findet Gewalt zunehmend nicht nur unter Schülern
statt, sondern auch
gegen Lehrerinnen und Lehrer. In einer Mischung aus Hilf- und
Ratlosigkeit
werden seit ein paar Jahren Konflikttrainings an Schulen durchgeführt,
um
„die Frustrationstoleranz zu steigern” und „Konflikte
gewaltfrei zu lösen”.
Auch hier wird die eigentliche Kernfrage gar nicht erst gestellt.
Nämlich die Frage,
wie sich Menschen ihre Ansichten, Meinungen und Überzeugungen
bilden(?).
Dieses Wissen würde Jugendlichen die tiefere Einsicht ermöglichen,
warum
verschiedene Menschen - zwangsläufig - unterschiedliche
Ansichten haben,
warum das auch gut so ist, und man die eigene Meinung auch weiterhin
behalten darf. Dieses Wissen, das so selbstverständlich
auf den Lehrplänen
stehen sollte wie Deutsch, Englisch, Mathematik und Physik,
würde jedes
Konflikttraining überflüssig machen, das lediglich
einer der Versuche ist,
Folge-Probleme irgendwie in den Griff zu bekommen.
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