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Übersicht
 

Baumstruktur
Bedarf
Bedrohungsszenario
Bedürfnisse / „-spyramide”
Benchmark / Benchmarking
Beobachtung / Beobachter
Beweise
Bewertung
Bewusstsein
„Big Brother”
Bildung / Aus- / Fort- / Weiter-
Biodiversität / Biodiversity
Biorhythmus
„Bootstrap-Theorie”
Branding / Corporate - / Personal -
Bürgergeld
Businessplan

 
 
  zuletzt überarbeitet: 07.06.2011
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Baumstruktur
Die Idee und Theorie eines strukturellen Aufbaus von der Wurzel über Stamm und Äste bis zu Zweigen bzw. Verzweigungen als Grundlage (u.v.a.) für hierarchische Organisationen, für den „Stammbaum des Lebens” in der Biologie und Evolutionstheorie nach Darwin, auch für den naturwissenschaftlichen Erkenntnisgewinn, wobei die Physik den Stamm bildet, der sich weiter in Chemie, Biologie, Psychologie, etc. verästelt und verzweigt. Der eminente Nachteil dieser Idee liegt darin, dass die aus dem „Stamm” hervorgehenden „Äste” und „Zweige” nicht wieder „zusammenwachsen”. Der Gegenentwurf zur Baumstruktur ist das „Rhizom” (siehe dort).
siehe auch: Hierarchie, Rhizom


Bedarf
In der Wirtschaftstheorie das konkrete Verlangen zur Behebung eines Mangels, aufbauend auf einem Bedürfnis (siehe dort), wobei die vorhandene Kaufkraft das entscheidende Kriterium ist, um Bedarf nennen zu können, was ohne entsprechende Kaufkraft nur Bedürfnis bleibt - also ein hochgradig theoretisiertes Unterfangen. Für die Wirtschafts-„Wissenschaft” allerdings „natürlich” dennoch von Bedeutung, da sich in dieser Theorie nur aus einem Bedarf auch eine Nachfrage ergibt.
siehe auch: Wirtschaft, Bedürfnis


Bedrohungsszenario
Unternehmen leben davon, Lösungen für Probleme zu verkaufen. In einer Konsumgesellschaft des Überflusses jedoch, in der es für nahezu jedes Problem eine käufliche Lösung bereits gibt, werden Probleme creiert, um einen „Bedarf zu wecken”. Die Werbung wiederum baut darauf auf, indem nicht mehr vorwiegend Produkte und ihre Vorteile angepriesen werden, sondern in erster Linie auf die psychischen und emotionalen Defizite der Menschen abgezielt wird: „Das Geschäft mit der Angst”. Auch das Unternehmertum selbst findet durch Strategie und Marketing in einem Bedrohungsszenario statt, unter dem permanenten Eindruck der Angst, Markanteile zu verlieren. Klimaforscher wiederum benötigen möglichst katastrophale Zukunftsaussichten, um ihre Budgets zu sichern, Medien benötigen Katastrophenmeldungen für Auflagen bzw. Einschaltquoten, Wirtschaft und Politik profitieren von der Angst vor Kriminalität und Terror. Das alles nur beispielsweise. Insgesamt hat das Ganze inzwischen dazu geführt, dass etwa 80% der Deutschen Zukunftsangst haben.
siehe auch: Strategie, Marketing, Selbstbehauptung, Ohnmacht, Zukunftsangst


Bedürfnisse / „Bedürfnispyramide, maslow'sche”
Der Wunsch, einen Mangel zu beheben, wird „Bedürfnis” genannt. Das ist im Grunde schon alles, was sich dazu sagen lässt. Dennoch wird vor allem in Psychologie und (deshalb) auch in Marketing und Werbung ein enormes Bohai darum gemacht, nicht zuletzt mit ständigen Verweisen auf die „maslow'sche Bedürfnispyramide”, die angeblich die Motivation von Menschen und deren stufenweise Intensitäten bzw. die jeweilige Stärke des Verlangens überschaubar machen soll. Ein Stolperstein hierbei ist das Fehlverständnis von menschlichen Eigenschaften (siehe dort).
siehe auch: Marketing, Werbung, Verhalten, Eigenschaften


Benchmark / Benchmarking
Der Vergleich von Produkten bzw. Dienstleistungen, Prozessen und Methoden eines Unternehmens mit denen des besten Konkurrenten („Marktführer”), um dadurch den Leistungsrückstand einzuholen und den Konkurrenten allmählich zu überholen. Wie es eben (auch) im Business die Regel ist: die Maßstäbe und Möglichkeiten werden irgendwo außen gesucht und orientiert sich am Außen, weit weniger bis gar nicht auf sich selbst. Dadurch werden auch die Begrenzungen und Einschränkungen übernommen, die von den äußeren Maßstäben scheinbar vorgegeben sind.
siehe auch: Strategie, Stärken-Schwächen, Selbstbehauptung


Beobachtung / Beobachter
Nach der Systemtheorie von Niklas Luhmann wird alles, was festgestellt und gesagt wird, von einem Beobachter festgestellt und gesagt, und zwar durch die Einheit(!) von Unterscheidung und Bezeichnung. Triviales Beispiel:: Die Feststellung, dass es sich bei einem Gegenstand um einen Tisch handelt, setzt voraus, dass jemand (ein Beobachter) diesen einen Gegenstand von allem anderen(!) unterscheidet, und ihm daraufhin eine Bezeichnung (in diesem Fall eben: „Tisch”) gibt. Dieser Vorgang ist Voraussetzung dafür, dass sprachliche Verständigung stattfinden kann, indem sich Menschen auf Beobachtungen (also: Unterscheidungen + Bezeichnungen) einigen. Da das die Grundvoraussetzung für Kommunikation und das Entstehen von Systemen ist, muss also immer mindestens ein Beobachter beteiligt und kann keine Feststellung davon unabhängig „objektiv” sein.
siehe auch: Systemforschung, Unterscheidung, Entscheidung, strukturelle Kopplung


Beweise
...gibt es nicht, es gibt allenfalls Wahrscheinlichkeiten. Auch in der Wissenschaft gibt es keine 100%-ige Feststellung: eine Rose ist niemals zu 100% rot, höchstens zu 99,9% rot, doch zu 0,1% eben nicht-rot. Als „Beweis” wird gern etwas deklariert, dessen Gegenteil unwahrscheinlich, deshalb jedoch keineswegs unmöglich ist. Für die Wissenschaft gilt: „Wissenschaft beweist nichts - sie sondiert” (Gregory Bateson). Wenn eine wissenschaftliche Theorie angeblich etwas beweisen soll, lohnt es sich oftmals, sich weniger mit dem Beweis zu beschäftigen, sondern damit, ob nicht vielleicht die Theorie einen kleinen oder größeren Denkfehler beinhaltet (siehe auch: Falsifizierung). Analysen, Studien und Statistiken wiederum beweisen rein gar nichts, außer der Tatsache, dass Menschen a) tatsächlich daran glauben, und b) gleichzeitig bestreiten, dass es sich um reinen Glauben handelt.
siehe auch: Wissenschaft, Relativität, Heisenberg'sche Unschärferelation


Bewertung
Die einfachsten Bewertungen finden statt durch die schlichte Trennung von „gut + schlecht” bzw. „positiv + negativ”, „unten + oben”, „links + rechts” - wobei natürlich rein subjektive, willkürliche Kriterien und Maßstäbe angelegt werden: es gibt (z.B.) in der Natur weder ein „Links” noch ein „Rechts”. Diese Willkür ist auch dann der Fall, wenn Bewertungen für „objektiv” erklärt und gehalten werden, was meist durch den Trick geschieht, mit Punkt- und/oder Prozent-Werten zu hantieren, die den Eindruck einer Exactheit vermitteln sollen. Ganz elegant unter den Tisch fallen lässt man hierbei, dass bereits die verwendeten Zahlen und Formeln rein willkürlich sind.
siehe auch: kartesianisches Weltbild, Dualismus, Zahlen


Bewusstsein
Selbst in Fachkreisen der Biologie, Psychologie, Gehirnforschung und Erkenntnistheorie herrscht nicht die geringste Einigkeit, geschweige denn Klarheit, um was genau es sich eigentlich handelt, wenn von Bewusstsein gesprochen wird; außer dass es irgendetwas mit Erleben und Wahrnehmung zu tun hat. Gerade die Naturwissenschaft rätselt daran herum, wie organische Materie (insbesondere beliebterweise herangezogen: das Gehirn) so etwas wie ein Bewusstsein zustande bringen kann - ein zwangsläufiges Problem des kartesianischen Weltbildes (siehe dort), wonach zwischen Geist und Materie differenziert wird. Eine Unklarheit, die nicht zuletzt auch Begriffe wie zum Beispiel „Unterbewusstsein”, „Selbstbewusstsein” und „Bewusstlosigkeit” ziemlich fragwürdig macht.
siehe auch: Unterbewusstsein, Kognition


Big Brother
In Anlehnung an George Orwells Roman „1984”: Sammelbegriff für eine Gesellschaft, die unter permanenter Beobachtung steht. Zunehmend populär durch die zunehmende Überwachungs- und Kontrollmentalität mittels Kameras, Zugangskontrollsystemen, Datenübertragung und -sammlung, sowohl durch Wirtschaft als auch Politik, sowie (dadurch) auch im privaten Bereich. In den Vordergrund gestellt wird dabei (u.a.) gern „mehr Sicherheit” angesichts von Terror und Kriminalität - unterschlagen wird jedoch die „Heisenberg'sche Unschärferelation” (siehe dort), wonach mehr Information eben nicht mehr Klarheit schafft, sondern mehr Unklarheit produziert.
siehe auch: Information, Heisenberg'sche Unschärferelation


Bildung / Ausbildung / Fortbildung / Weiterbildung
In voller Ignoranz der „Heisenberg'schen Unschärferelation” (siehe dort) wird „mehr Bildung” mit größeren Chancen und „mehr (beruflichem / Lebens-) Erfolg” gleichgesetzt und propagiert, was im Kern auf Adam Smiths Werk „Reichtum der Nationen”, anno 1776 zurückgeht, in dem deshalb auch die Einführung einer allgemeinen Schulpficht als notwendig erklärt wird. Im Dunkeln bleibt hierbei jedoch generell, welche Art von Bildung eigentlich gemeint ist. Dem Otto Normalbürger wird auf meist subtile Weise ein Verständnis von Bildung nahegelegt, das auf ein „Schlau-sein” und „Gebildet-sein” hinausläuft. Tatsächlich jedoch wird eine rein zweckgerichtete Aneignung von Wissen propagiert, das weit weniger dem Einzelnen nützen soll, als vielmehr ökonomischen Zielen von Wirtschaft und Politik dient. Oder wie der Bildungshistoriker Prof. Heinz-Elmar Tenorth meint: „Aufstieg durch Bildung ist eine Erfindung zur Befriedigung der Massen”.
siehe auch: Wissen, Lernen, Schulsystem


Biodiversität / Biodiversity ( ~ des Gehirns)
Auch: „Variabilität”. Grundsätzlich in der Biologie: die Artenvielfalt. Im speziellen Falle des Gehirns: wenn viele verschiedene Reize zusammen wirken und dadurch in einer Art „Auswahlprozess durch Kombination” etwas Neues entsteht, wie zum Beispiel: eine Idee. Dabei wirkt das „Prinzip der Divergenz”, wonach eine einzige Nervenzelle des Gehirns 10.000 andere Nervenzellen beeinflusst, sowie das „Prinzip der Konvergenz”, wonach - umgekehrt - jede einzelne Nervenzelle von 10.000 anderen beeinflusst wird. Die Biodiversität ist damit ein wesentlicher Faktor für Kreativität, Problemlösung und geistige Flexibilität.
siehe auch: Gehirn, Kreativität, Alpha-Zustand


Biorhythmus
So etwas wie die natürliche „innere Uhr” des Menschen, die ganz persönliche „Taktfrequenz”, die angeblich unter anderem auch die Struktur des Fingerabdrucks bestimmt. Der Biorhythmus kann von der öffentlichen, offiziellen Uhrzeit erheblich abweichen und dem Betroffenen erhebliche Schwierigkeiten bereiten, je mehr sein persönlicher Lebenstakt von gesellschaftlichen Zeitplänen entfernt ist: „sozialer Jetlag” beispielsweise, wenn die Kontaktmöglichkeiten zu Mitmenschen eingeschränkt oder komplett verhindert werden, Schlafstörungen und Leistungsschwankungen, inbesondere jedoch gesundheitliche Folgen, wenn Betroffene auf Stimulanzien wie Alkohol oder Nikotin zurückgreifen, um sich dem offiziellen Zeittakt anzupassen. Es wird dadurch also billigend in Kauf genommen, dass die gemeinsame Leistung (in einem Team / in einem Unternehmen / in der Volkswirtschaft) schwächer ist, als sie sein könnte, indem Menschen in einen offiziellen Zeittakt gezwungen werden, der dem persönlichen Biorhythmus widerspricht.
siehe auch: Leistung, Zeit, 8-8-8-Regelung


„Bootstrap-Theorie”
Nach dem Physiker Geoffrey Chew ein radikales Denkmodell, wonach die Natur nicht auf fundamentale Grundelemente (Atome, Elementarteilchen, etc) reduziert werden kann, sondern als dynamisches, sich permanent bewegendes, gegen- und wechselwirkendes Gewebe verstanden werden muss. Dieses Gewebe wird demnach nicht durch seine Einzelbestandteile bestimmt, sondern durch seine wechselseitigen Beziehungen. Jede Analyse führt deshalb zwangsläufig zu Irrtümern oder einer Null-Erkenntnis. Oder wie der Informationsforscher Prof. Bart Kosko meint: „Schon die Analyse eines Ist-Zustandes ist falsch, weil sie nur eine Wahrscheinlichkeit repräsentiert”.
siehe auch: Wissenschaft, Systemforschung, Analytik


Branding, Corporate ~ / Personal ~
(engl.: „Markierung”) Im Unternehmertum der Folgeschritt nach der Corporate Identity (siehe dort), entstanden aus der Kennzeichnung von Rindern durch ein Brandzeichen. Hierunter wird der Aufbau einer „Marke” verstanden, die über den Wiedererkennungseffekt durch (u.a.) das Logo hinausgeht: Eine Marke soll vielmehr über das jeweilige Unternehmen bzw. Produkt hinaus wirken und quasi „für sich selbst sprechen”, sowohl emotional als auch rational. Als Marke werden zunehmend auch Persönlichkeiten inszeniert, wie Musiker, Sportler, neuerdings auch Politiker („Personal Branding”). Der (Börsen-)Wert einer Marke kann dabei weit über dem faktischen Gesamt-Kapitalwert (Immobilien, Produktionsanlagen, etc) eines Unternehmens liegen.
siehe auch: Strategie, Image, Corporate Identity


Bürgergeld (auch: bedingungsloses Grundeinkommen)
Die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens, das jedem Bürger gewährt wird, weil er Bürger ist, ohne dass er bedürftig sein oder Arbeit dafür leisten müsste, also eben: ohne jede Bedingung. Es gibt verschiedene Modelle, so etwa das „Solidarische Bürgergeld” in Höhe von € 800,- pro Person abzüglich € 200,- für eine Basiskrankenversicherung, das im Endeffekt dem Staat deutlich weniger Geld kostet, als die aktuellen Aufwendungen für das Steuer- und Sozialsystem. Ein Modell von Götz Werner, dem Gründer einer Drogeriemarkt-Kette, sieht ein Bürgergeld in Höhe von € 1.500,- pro Person vor, das durch eine sehr hohe Konsumsteuer finanziert werden solle. Beliebte Kritik lautet, dass bei Zahlung des Bürgergeldes „niemand mehr freiwillig arbeiten würde”. Für das Bürgergeld spricht dagegen zumindest (und: unter vielem anderem), dass kein Mensch mehr nackte Existenzangst zu fürchten hätte und dadurch ggf. zum Drogensüchtigen, Räuber, Mörder oder Selbstmörder wird.
siehe auch: Arbeit, Armut, Leistungsgesellschaft


Businessplan
Um ein Gründungsdarlehen von der Hausbank und/oder finanzielle Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln zu bekommen, wird vom Existenzgründer ein tiefer Blick in die Kristallkugel verlangt, der als „Businessplan” bezeichnet wird. Während darin sicherlich die Ausformulierung der eigentlichen Geschäftsidee bzw. ein Überblick über das geplante Vorhaben und den Investitionsbedarf noch einigermaßen sinnreich ist, sollen allerdings auch größtenteils fiktive Daten und Zahlen über den Absatzmarkt, über (rein zahlenmäßige) Chancen, Risiken, Stärken und Schwächen, Mutmaßungen über die persönliche Eignung des Gründers, sowie eine Ertragsvorschau und Liquiditätsplanung für den Businessplan an den Haaren herbei gezogen werden.
siehe auch: Strategie, Ursache->Wirkung-Prinzip, Logik


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