Darwinismus
/ Sozial-Darwinismus
Die
Denkweise des „Nur der Stärkere überlebt”
basierend auf der Theorie der „natürlichen
Auslese” nach Charles Darwin. Aus dem
angestammten Bereich der Biologie längst
in das allgemeine Denken übergangen, so
auch in der Wirtschaft praktiziert als „wettbewerbsorientierte
Selbstbehauptung”, nicht zuletzt ebenfalls
die heimliche Grundlage jeder „Bildungsoffensive”
und PISA-Studie. Die erkennbaren Auswirkungen
reichen von Angst, Stress und Mobbing über
Süchte aller Art bis zur Autobahnraserei,
so genannten „Assessment-Centern”
und dem Kampf mit dem Nachbarn um den Gartenzaun,
bis hin zum „Rechenkönig” in
der Grundschule.
siehe
auch: Auslese,
Anpassung,
Selbstbehauptung,
Evolution
Denken
/ Denkvermögen
Anno
1619 dachte ein gewisser René Descartes
darüber nach, wie er zweifelsfrei feststellen
könne, dass er existiert. Er erfand dazu
die Methodik des „Zweifels aus Prinzip”,
indem er systematisch an allem zweifelte, was
er bezweifeln konnte, und blieb bei einer Feststellung
hängen: dass er denkt, sei der
Beweis seiner Existenz - daher Descartes' berühmter
Ausspruch „cogito ergo sum”, „Ich
denke, also bin ich”. Im weiteren Verlauf
ließ sich Descartes noch zu weiteren leichtsinnigen
Feststellungen hinreißen, wie u.v.a. dass
die Vernunft der „unfehlbare
Richter in den Fragen Wahrheit und Irrtum”
sei; nicht zuletzt später aufgegriffen
von Immanuel Kant („Der kategorische Imperativ”).
Insgesamt führte das dazu, dass dem
Denken, dem Verstand und der Vernunft bis
heute eine übergeordnete Bedeutung gegeben
wird - und damit gleichzeitig alles andere als
dem gegenüber minderwertig gilt, wie z.B.
Gefühle, Emotion, Intuition, Vertrauen,
Liebe, etc, etc.
siehe
auch: kartesianisches
Weltbild, Analytik,
Logik,
Rationalität,
Zweifel
aus Prinzip
Depression
Medizinisch-psychologischer
Oberbegriff für eine dauerhaft empfundene
Niedergeschlagenheit, die nicht ganz einfach
zu diagnostizieren ist, sondern nur durch die
Art der Symptome (u.a.: Trauergefühl, Schuldgefühle,
Appetit- und Schlaflosigkeit, Zukunfts- oder
Todesangst, etc) und anhand des Verlaufes festgestellt
wird.
siehe
auch: Gesundheit,
Krankheit,
psychosomatische
Erkrankung, Angst,
Aussichtslosigkeit
Design
Auf
Deutsch: „Gestaltung”, etwas treffender:
„Gestalt-Gebung”. Landläufig
in erster Linie auf die optische Gestaltung
(z.B. Medien, Produkte, Werbung, auch: Mode)
bezogen. Tatsächlich jedoch umfasst Design
auch das Gestalten von Systemen, z.B.
in Form von Organisationsstrukturen und Handlungsabläufen.
siehe
auch: Kreativität
Dissonanz,
kognitive
Der
Begriff „Dissonanz” beschreibt so
etwas wie eine „fehlende Harmonie”,
bezogen auf den Gemütszustand eines Menschen,
im Fall der „kognitiven Dissonanz”
resultierend daraus, wie eine Situation (für)
wahr(-)genommen wird. Wenn ein Mensch „falsch”
gehandelt hat, versucht er für sich und/oder
für anderen eine Erklärung zu finden,
die sein Handeln rechtfertigt. Triviales Beispiel:
Wenn jemand für seine Frau ein Wasser bestellt
hat, obwohl sie eigentlich ein Glas Wein trinken
wollte, gibt er seinen Fehler nicht zu, sondern
rechtfertigt ihn damit, dass das ein ganz besonderes
Wasser sei, das sie unbedingt probiert haben
müsse. Insbesondere tritt „kognitive
Dissonanz” auf, wenn jemand etwas völlig
Unnötiges oder sehr Teures aus reiner Spontaneität
gekauft hat, und hinterher versucht, den Kauf
mit rationalen Erklärungen zu rechtfertigen.
siehe
auch: Aufschieberitis,
Angst
„Dritte
Welt”
Während
noch zu Zeiten des „Kalten Krieges”
der Begriff „Dritte Welt” für
die blockfreien Staaten verwendet wurde (neben
dem Westblock als „Erste” und dem
Ostblock als „Zweite Welt”), gilt
er heute quasi als Synonym für die Gesamtheit
der so genannten „Entwicklungsländer”.
Dabei wird in aller Regel verdrängt, dass
hier die „Unterentwicklung gegenüber
den Industrieländern” das alleinige
Kriterium ist, also die rein wirtschaftliche(!)
Leistungsfähigkeit als Maßstab gesetzt
wird - als sei das Höchstmaß einer
Entwicklung der Status einer Industrienation,
als könne einem Menschen nichts besseres
passieren, als in einem Industrieland durch
Kaufhäuser, über Autobahnen und nach
Schnäppchen zu jagen, und seine Ängste
zu einem Psychiater zu tragen oder im Alkohol
zu ertränken. Und es wird verdrängt,
ob die extreme Armut in manchen Ländern
dieser Welt nicht vielmehr gewollt
sein könnte und eine Besserung verhindert
wird.
siehe
auch: Lebensstandard,
Armut,
Globalisierung
Dualismus
/ Dualität
Die
gedankliche(!) Trennung zwischen Subjekt(ivität)
einerseits und Objekt(ivität) andererseits,
sowie das Trennen zwischen unbelebter Materie
und immateriellem Geist, zurückgehend auf
René Descartes, anno 1619, daher auch
„kartesianisches Weltbild” genannt.
Die Probleme dieses inzwischen längst überholten
Weltbildes sind zahlreich - und werden heute
noch immer in aller Selbstverständlichkeit
an Grundschulen gelehrt, nämlich indem
Kinder lernen sollen, Gegensätze (z.B.
„süß+sauer”) zu bilden.
Unter etlichem anderem resultiert aus dem Dualismus
ein „Entweder-Oder”-Denken, als
sei (zum Beispiel) eine Krankheit entweder
körperlicher oder geistiger Natur,
als gäbe es keinen Zusammenhang zwischen
beidem. Daraus wiederum resultiert das „duale
Weltbild” („Dualität”),
in dem die Realität in Gegensätzen
betrachtet wird, wie u.v.a. „gut+böse”,
„links+rechts”, „oben+unten”,
„Erfolg+Misserfolg”, etc, etc, etc
- was gemeinhin zur Folge hat, dass diese vom
Weltbild abhängige Betrachtungsweise mit
der Realität gleichgesetzt wird.
siehe
auch: kartesianisches
Weltbild, Komplementarität,
Zusammenhänge
Durchsetzung
/ Durchsetzungsstärke
Eine
direkte Auswirkung des Darwinismus (siehe dort)
mit der irrigen Denkhaltung, Erfolg sei so etwas
wie eine Auslese (siehe dort) nach dem Motto
„Nur der (Durchsetzungs-)Stärkere”
überlebt, nur wer sich gegenüber anderen
bzw. gegen Widerstände durchsetzen könne,
würde am Ende übrig bleiben, „der
Schwache” dagegen „bleibt auf der
Strecke”. Zu erkennen nicht nur in „Stärken-Schwächen-Analysen”
(„SWOT-Analysen”, siehe dort), Verhandlungen
und Talkshows, sondern bereits in Kindergärten,
wo schon die Kleinsten auf den wirtschaftlichen
und sozialen Überlebenskampf vorbereitet
werden.
siehe
auch: Darwinismus,
Stärken-Schwächen,
Selbstbehauptung,
Mobbing,
Verhalten
Weblinks
Videos
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