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„Savant”
„Scheinwelten”
Schulmedizin
Schulsystem / Schulpflicht
Segmentierung
selbsterfüllende Prophezeiung
Selbstbehauptung
Selbstbewusstsein
Selbstheilungskräfte
Selbstlosigkeit
Selbststeuerung
Selbstvertrauen
„Sender->Empfänger-Modell”
Sinn / Sinn-Suche
„Sowohl-als-auch”
soziale Kompetenz
Social Marketing
„Sozialisation”
„Sozialverträglichkeit”
Sprache
Statistiken / Studien
„Stärken-Schwächen / „SWOT”
Steuerung
Strategie
Stress
Süchte / Suchtverhalten
„Subjektivität”
Synästhesie
Systeme / Systemforschung
Systemrationalität

 
 
  zuletzt überarbeitet: 07.06.2011
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„Savant”
Gerade einmal etwa 100 Menschen weltweit haben das so genannte „Savant”-Syndrom, etwa die Hälfte davon sind Autisten. Savants (frz: die „Wissenden”) besitzen nahezu übermenschlich anmutende Fähigkeiten, können beispielsweise die beiden gegenüber liegenden Seiten eines Buches gleichzeitig lesen und kennen den Inhalt nach einmaligem Lesen auswendig. Andere Savants werfen einen einzigen Blick auf einen Teller voll Erbsen und wissen, um wie viele es sich handelt. Savant-Forscher sind der Ansicht, dass potenziell jeder Mensch über solche enormen Fähigkeiten verfügt, jedoch der „Zugriff” darauf durch irgendetwas verwehrt ist, z.B. durch den Verstand.
siehe auch: Kognition, Rationalität, Lernen, Wissen, Gehirn


„Scheinwelten”
Nicht nur, aber hauptsächlich Jugendliche wollen heute zunehmend „der Realität entfliehen” und „flüchten sich in Scheinwelten” wie z.B. Internet und Computerspiele. Heißt es. Jedoch: Dabei handelt es sich um eine - freundlich formuliert - leicht überhebliche Sichtweise, bei der es vor allem an Verständnis aufgrund eklatanter Unkenntnis fehlt, zu einem guten Teil auch an Vorstellungskraft. Und zwar nämlich eine Vorstellungskraft dafür, dass die Jugend einen völlig anderen Zugang zu dem hat, was ältere Erwachsene ohne diesen Zugang nur äußerst schwer verstehen können. Denn: wenn das andere Medienverständnis und Nutzungsverhalten von Jugendlichen als „Flucht aus der Realität in Scheinwelten” betrachtet wird, müsste man das selbe älteren Erwachsenen attestieren, die sich den Neuen Medien verweigern und lieber ein Fotoalbum ansehen, um in ihrer Vergangenheit zu schwelgen. Der Punkt ist: Computer und Internet sind keine „elektronische Parallelwelt”, zumindest nicht für die Jugend. Wer das dennoch meint, sollte vielleicht zunächst bei der Frage ansetzen, welchen Grund es haben könnte, dass Jugendliche zunehmend angeblich „der Realität entfliehen” wollen(?).
siehe auch: Internet, Computerspiele, Otaku


Schulmedizin
siehe: Medizin, Gesundheit, Krankheit, Homoöstase


Schulsystem / Schulpflicht
Entgegen allgemein verbreiteter Ansicht geht es im herrschenden Schulsystem nicht darum, Kinder und Jugendliche bestmöglich zu unterrichten, um sie bestmöglich auf ein bestmögliches Berufsleben vorzubereiten. Man muss sich dazu nur vorstellen, das Schulsystem wäre tatsächlich darauf ausgerichtet und würde womöglich annähernd perfekt funktionieren: es gäbe ausschließlich nur noch Akademiker, weder Müllmänner noch Putzfrauen (Pardon für dieses Klischée, es dient lediglich als Metapher). Dieses Schulsystem „muss” also auch dazu beitragen, dass es intellektuelle und soziale „Verlierer” in dieser Gesellschaft gibt, unter anderem deshalb herrscht eine Schulpflicht. Ein anderer Grund für die Schulpflicht ist der, Kinder und Jugendliche zu „nützlichen(!) Mitgliedern der Gesellschaft” zu machen, indem sie die Regeln und Glaubenssätze des Gesamtsystems übernehmen und möglichst wenig bis gar nichts davon kritisch hinterfragen; „Sozialisation” genannt (siehe dort).
siehe auch: Erziehung, Bildung, Lernen, Notengebung


Segmentierung
Eine Unterteilung - wie zum Beispiel die „Marktsegmentierung”, bei der das rein theoretische Phänomen „Markt”, das aus irgendwelchen Zahlen und Daten besteht, in z.B. demographische, geographische und psychographische, etc Teilsegmente eingeteilt wird, die ihrerseits aus Zahlen und Daten bestehen. Man verspricht sich davon einen größeren Überblick und genaueren Einblick für den Einsatz von Marketingmaßnahmen, ignoriert dabei jedoch die „Heisenberg'sche Unschärferelation”, wonach mehr Information eben nicht mehr Klarheit schafft, sondern im Gegenteil mehr Unklarheit. Im Grunde bestens zu erkennen an den Folgeproblemen, die aus der Aufwandexplosion resultieren, und u.a. „Datamining”, „Klassifizierung” und „Cluster-Analyse” genannt werden, die ihrerseits wiederum aus Zahlen und Daten bestehen, die den vermeintlich genaueren Einblick noch genauer machen sollen. Nicht zuletzt trägt das Ganze dazu bei, dass etwa 30% (!) der gesamten Unternehmensaktivität aus Informationsverarbeitung bestehen.
siehe auch: Markt, Strategie, Ordnung, Zahlen, Analytik


selbsterfüllende Prophezeiung
..ist, wenn genau das passiert, was man erwartet hat, und funktioniert in beide Richtungen, sowohl in Form positiver Ereignisse bei positiver Erwartungshaltung, als auch in Form negativer Ereignisse bei negativer Erwartungshaltung. Man hat demnach die freie Wahl, was passieren wird.
siehe auch: Erwartung, Projektion, Resonanzen, Placebo-Effekt, Nocebo-Effekt


Selbstbehauptung
Der zugrunde liegende Antrieb im „Kampf ums Überleben”, heute insbesondere auch: um das wirtschaftliche und soziale Überleben. Gern verharmlost als „Durchsetzungsstärke” und „Ellbogeneinsatz” in einer „Leistungsgesellschaft” (siehe dort) wird damit gleichzeitig die negative Verkehrung („Den Letzten beißen die Hunde”) verharmlost - während man sich wundert, dass Drängelei auf der Autobahn, Faustkämpfe um Parkplätze und brutale Prügeleien auf dem Schulhof genauso rasant zunehmen, wie die Zahl der Menschen (insbesondere Jugendliche), die „dieser Realität entfliehen” wollen und „in Scheinwelten von Computer und Internet flüchten”, wie es gern heißt, und/oder das entsprechende Gegen-Extrem zum permanenten Dauerkampf suchen, etwa in Form von „Komasaufen” und „Ballermann 6”.
siehe auch: Darwinismus, Auslese, Egoismus, Konflikte, Stress


Selbstbewusstsein
Im allgemeinen Verständnis der Begriff für ein positives Selbstbild in Form von „Ich weiß, was ich kann, und was ich nicht kann, ich kenne meine Stärken und Schwächen”, gilt als eine erstrebenswerte und ggf. beneidenswerte Eigenschaft. Tatsächlich handelt es sich um einen doppelt problematischen Begriff, da sich weder sagen lässt, was eigentlich dieses „Selbst” ist, noch was genau eigentlich der Begriff „Bewusstsein” (siehe dort) umfasst.
siehe auch: Bewusstsein, Stärken-Schwächen, Charisma, Image


Selbstheilungskräfte
Die Besserung oder Heilung einer Krankheit ohne konventionelle medizinische Behandlung und Therapie, weder schulmedizinisch noch homöopathisch. Die auch so genannte „Spontanheilung” oder „Spontanremission” kann (laut der „Arbeitsgemeinschaft für Psychoonkologie” der Deutschen Krebsgesellschaft) sogar zur teilweisen oder kompletten Auflösung eines bösartigen Krebstumors führen. Dennoch wird die Fähigkeit zur Selbstheilung „natürlich” von Wissenschaftlern, Schulmedizinern und deren Verfechtern bezweifelt und auf fehlerhafte Diagnosen, sowie fehlerhafte Aufzeichnungen von Krankheitsverläufen zurückgeführt.
siehe auch: Medizin, Homöopathie, Gesundheit, Krankheit, Homöostase


Selbstlosigkeit
siehe: Altruismus


Selbststeuerung
Auch als Selbstregulation bezeichnet: Die Fähigkeit oder Eigenschaft eines Systems, in einem dynamischen Gleichgewicht („Homöostase”, siehe dort) zu bleiben, und ein grundlegendes Prinzip natürlicher Lebensräume und Organismen. So existiert z.B. im Bereich von Populationen kein exponenzielles, ungehemmtes, permanentes Wachstum, sondern die Größe einer Population pendelt sich immer um einen Wert herum ein, der als „Umweltverträglichkeit” bezeichnet wird. Weitere Beispiele für Selbstregulation sind etwa der Blutdruck, die Herzschlagfrequenz, Atmung und Körpertemperatur; in der Psychologie wiederum das selbstregulierende Verhalten, um ein seelisches Gleichgewicht aufrecht zu halten.
siehe auch: Autopoiesis, Homöostase


Selbstvertrauen
Über das Selbstbewusstsein (siehe dort) - bzw.: das, was man darunter versteht - hinausgehend: sich zwar dessen bewusst zu sein, X oder Y nicht oder nur unzulänglich zu beherrschen, sich aber dennoch zuzutrauen, die Situation meistern zu können.
siehe auch: mentale Kompetenz, Resonanzen, [ WIRKUNG! ]


„Sender->Empfänger-Modell”
Bereits seit etlichen Jahren überholte, steinalte Auffassung von Kommunikation, jedoch heute noch immer in aller Selbstverständlichkeit praktiziert: angelehnt an die technische Funktionsweise des Radios wird von einem „Sender” ausgegangen, der seine Mitteilungen an einen „Empfänger” überträgt, z.B. per Schrift, Sprache, Gestik, Mimik. Demnach wird die gesendete Botschaft 1-zu-1 an den „Empfänger” übermittelt, der diese Botschaft exact genau so aufnimmt, wie sie vom „Sender” gesendet wurde. So werden noch heute Kommunikation und Werbung betrieben, als käme es a) darauf an, die „richtige Botschaft” zu transportieren (bzw. so lange daran herumzufeilen, bis „treffend” wirkt) , sowie b) auf das Medium, das für diese Übertragung genutzt wird. Jedoch: Unter anderen stellten die Neurobiologen Humberto Maturan und Francisco Varela dazu fest: „Selbst im Alltag ist offensichtlich, dass Kommunikation so nicht funktioniert”. Dass dieses uralte Modell allerdings heute noch immer „ganz normal” verwendet wird, liegt an der scheinbaren Macht, die der „Sender” dadurch zu haben glaubt.
siehe: Reiz->Reaktions-Schema, Konditionierung, Lernen, Kommunikation, Werbung


Sinn / Sinn-Suche
Mindestens doppeldeutig: Einerseits im Sinne eines Sinnesorgans gesinnt sich dazu der Sinn im Sinne einer Bedeutung. Die Sinn-Suche bezieht sich seltener auf Ersteres und vornehmlich auf Letzteres im Sinne der Suche nach einem oder dem Sinn des Lebens. Der Begriff „Sinn” wird oftmals sehr falsch verwechselt und/oder gleichgesetzt mit „Zweck”, sodass vieles (womöglich: das meiste) aus einer Ziel- und Zweckgerichtetheit unternommen wird, was dagegen von Sinnhaftigkeit meilenweit entfernt ist. Durch die fahrlässige Übernahme des englischen „making sense” kursiert seit ein paar Jahren die Formulierung, etwas würde „Sinn machen”, entgegen der vielmehr korrekten deutschen Formulierung, dass etwas einen „Sinn hat”. So kann man einerseits auf englisch darauf warten, dass das Leben irgendwann einen Sinn machen wird, oder auf deutsch eine Suche starten, welchen Sinn es hat.
siehe auch: Finalität, Kognition, Aussichtslosigkeit, Projektion


„Sowohl-als-auch”
Der Gegensatz zum „Entweder-Oder” (siehe dort), das sich in unseren Breitengraden durch René Descartes, anno 1619, in direkter Verbindung mit dessen Methode des „Zweifels aus Prinzip” und seiner Methode der Analytik etabliert hat. Im Gegensatz dazu steht nicht nur das „Sowohl-als-auch” des „Yin-Yang” der fernöstlichen Philosophie, sondern auch die moderne Physik seit Einstein. So ist auf Einstein die Erkenntnis der doppelten Natur des Lichts zurückzuführen, das sowohl als (Licht-)Wellen als auch in Form von (Licht-)Teilchen beobachtet werden kann - was im Grunde widersprüchlich ist, da sich eine Lichtwelle über einen enorm großen Raum erstrecken kann, während ein Teilchen dagegen nur einen enorm kleinen Raum einnimmt. Ebenso schwer vorstellbar dürfte sein, dass ein Mensch, der rein theoretisch mit dem sog. „Ereignishorizont” eines „Schwarzen Loches” in Kontakt kommt, mit gleicher Wahrscheinlichkeit sowohl tot als auch lebendig wäre. Soll lediglich zeigen: von „Yin-Yang” bis zur heutigen, modernen Physik ist das „Sowohl-als-auch” genau so normal, wie es ganz normal im allgemein vorherrschenden Denken noch immer grandios ignoriert wird.
siehe auch: Kontingenz, Komplementarität, Relativität


soziale Kompetenz
...wird inzwischen als notwendige Qualität für Erfolg betrachtet, z.B. für die Fähigkeit der Team-Arbeit, für Führungspositionen, zur Konfliktvermeidung oder -lösung - sowohl für den Karriere-Erfolg des Einzelnen, als auch (damit) für den Gesamterfolg im Team, letztlich für das gesamte Unternehmen. Unter den Oberbegriff „soziale Kompetenz” fallen u.a. Empathie, Konfliktkompetenz, aktive und passive Kritikfähigkeit, Intra- und interkulturelle sowie Intra- und interpersonale Kompetenz, „Menschenkenntnis”, Motivationsvermögen, Sensibilität, etc. Auch hierfür bietet Cerny persönliche und Team-Coachings nach der „Neuen Kompetenz”, auf Grundlage von „Alphafaktor” und „Prinzip [ WIRKUNG! ]” an.
siehe auch: mentale Kompetenz, Resonanzen, [ WIRKUNG! ], Coaching


Social Marketing
Wahlweise zu bezeichnen als „paradox” und/oder als „unnötige Schadenbegrenzung”. Hierzu muss gewusst und verstanden sein, dass Marketing keineswegs lediglich nur irgendeine unternehmerische Vorgehensweise ist, sondern dabei auf einem kriegerischen Denken des „Zielen+Treffen” basiert, also grundsätzlich(!) auf potenziellen Konflikt ausgerichtet ist, wie u.a. die Begriffe „Zielgruppe” und „Guerilla Marketing” zeigen - und zwar zu dem Zweck, eine zuvor geplante Strategie (gr.: „Heeresführung”!) umzusetzen, also ein gleichfalls kriegerisches Denken. Insgesamt durchaus als ziemlich „unsozial” zu bezeichnen ist ein „Social Marketing” damit der paradoxe Versuch, die Folgeschäden zu beheben, die man durch das Vorgehen per Strategie und Marketing selbst produziert.
siehe auch: Strategie, Marketing, Ethik, Corporate Social Responsibility


„Sozialisation”
...ist ein Ziel der Erziehung: die Anpassung eines Kindes an gesellschaftliche Normen, Denk- und Verhaltensmuster. Die natürliche Persönlichkeit eines Kindes soll dabei an ein erwünschtes Verhalten ausgerichtet, angepasst und darauf beschränkt werden, sodass es ein „nützliches(!) Mitglied der Gesellschaft” wird. Ein Kind soll also Konventionen folgen und damit ein systemkonformes Denken und Verhalten übernehmen - was dem proklamierten Zweck der Erziehung, nämlich: der „Förderung der Eigenständigkeit”, ziemlich widerspricht.
siehe auch: Erziehung, Bildung, Schulsystem


„Sozialverträglichkeit”
Ein Begriff, der an sich schon eine Frechheit ist. Im Sprachgebrauch von Politikern und Managern ist eine Entscheidung „sozialverträglich”, wenn die Konsequenzen dieser Entscheidung für die Betroffenen „eingehend überdacht” und „weitestmöglich berücksichtigt” wurden. Damit sind u.v.a. Entscheidungen gemeint, die zu einer „Entlassungsproduktivität” führen: eine effizientere Produktion, nicht trotz, sondern gerade durch das „Freisetzen” von Mitarbeitern - was normalerweise zudem schlagartig den Börsenkurs steigen lässt.
siehe auch: Humankapital, Sprache


Sprache
...wird gemeinhin auf das Mittel zum Zweck der Verständigung reduziert, oftmals auch als „Kommunikation” bezeichnet. Das Besondere an der Sprache ist vor allem, dass sie keine biologische Zwangsläufigkeit darstellt, die zum Überleben bzw. zur Erhaltung des Organismus notwendig wäre. Sprache ist kein Phänomen, das aus einer organischen Funktion bzw. einem Mechanismus resultiert: Zunge und Lippen bringen nicht zwangsläufig Sprache zustande, so wie (trivial formuliert) „das Auge sieht, das Ohr hört und die Nase riecht”, sondern Sprache entsteht aus sozialem Verhalten. Sprache schafft zudem die Wirklichkeit, in der ein Mensch zu leben glaubt. Strapaziertes Beispiel: es bewirkt einen Unterschied, ob jemand von einem „Problem” oder einer „Herausforderung” spricht. Zudem beeinflusst bereits der grammatikalische Satzbau „Subjekt - Prädikat - Objekt”, wie „die Welt” (das „Weltbild”) sprachlich konstruiert wird: nämlich ganz so, wie das Weltbild eines René Descartes, anno 1619, was nicht zuletzt auch das Aneignen und den Umgang mit der „Neuen Kompetenz” erschweren kann. Im Grunde wäre es deshalb sinnvoll, eine neue Form der Sprache zu creieren. Was auf Anhieb womöglich utopisch klingt, hat der Kommunikationsforscher Vilém Flusser tatsächlich als „telematische Gesellschaft” angeregt, in der nicht mehr das Alphabet die Sprache formt, sondern über so genannte „Technobilder” kommuniziert wird, ähnlich Piktogrammen, Verkehrszeichen, etc. Die heutige Allgegenwärtigkeit und zunehmende Dominanz der so genannten „Icons” (Computerprogramme, Mobiltelefone) zeigt, dass das nicht ganz so utopisch ist, wie es vielleicht klingt. Ganz und gar nicht utopisch ist dagegen, was die Neurobiologen Humberto Maturana und Francisco Varela feststellen: ohne Sprache wäre kein Selbstbewusstsein und kein bewusstes Erleben möglich.
siehe auch: Kommunikation, Beobachtung, Unterscheidung, Weltbild


Statistiken / Studien
Alle Nase lang zu hören und zu lesen: „In Studien konnte nachgewiesen werden, dass...” oder auch „Studien belegen, dass...”. Jedoch: Studien beweisen und belegen rein gar nichts, außer dass a) Menschen daran glauben, und b) gleichzeitig bestreiten, dass es sich dabei um reinen Glauben handelt - ansonsten müssten sie sich zur Teilnahme an einer Studie bereit erklären, in der sie beweisen, nicht nur an Studienergebnisse zu glauben. Der Punkt ist: die Zahlen und Daten, aus denen Studien und Statistiken bestehen, sind nichts weiter als nackte Zahlen und Daten ohne jede Aussagekraft. Sondern: alle diese Zahlen und Daten - und damit: jede Studie und Statistik - müssen interpretiert werden. Interpretation jedoch ist genau das Gegenteil dessen, was unter „Objektivität” und „Beweise” verstanden wird - ansonsten würde man wohl keine Studien und Statistiken erstellen.
siehe auch: Analytik, Interpretation, Zahlen, Beweise, Bewertung, Benotung


Stärken-Schwächen / „SWOT-Analyse”
Angeblich geht es - nicht nur im Rahmen einer so genannten „SWOT-Analyse” - darum, seine Stärken zu (er)kennen und auszubauen, und seine Schwächen weitestmöglich abzustellen. Größter Stolperstein dabei: die ziemlich willkürliche Auffassung und Beurteilung dessen, was eine „Stärke” und was eine „Schwäche” ist. Nicht selten, dass gerade dadurch Erfolg erschwert oder gar verhindert wird. Auch hierbei: es wird eine rein subjektive Interpretation kurzerhand zu einer „objektiven Feststellung” erklärt, indem mit Zahlen, Daten und Tortengrafiken um sich geworfen wird.
siehe auch: Darwinismus, Entweder-Oder, Unterscheidung, Eigenschaften


Steuerung
Quasi das „Gegenteil” einer Regelung (siehe dort). Ein vergleichsweise einfacher Ablauf, der durch einen vorgegebenen Plan zu einem vorgeplanten Resultat führt bzw. führen soll. Im Gegensatz zu einer Regelung findet bei einer Steuerung keine Korrektur über eine Rückkopplung („Feedback”) statt. Das Ruder eines Schiffes oder das Lenkrad eines Autos sind also kein wirkliches Steuer(-rad), sondern vielmehr ein Regler.
siehe auch: Regelung, Taylorismus, Politik, Rationalität, Wenn->Dann-Logik


Strategie
Noch immer weit verbreitet als die (einzige) langfristig ausgerichtete Vorgehensweise betrachtet, um eine vorteilhafte, nützliche und/oder sinnvolle Situationsveränderung zu bewirken. Im allgemeinen Verständnis als „zielgerichtetes, planvolles Vorgehen” etabliert, weshalb gemeint wird, dass ein Vorgehen ohne Strategie dem entsprechend „ziel- und planlos” sei, weshalb wiederum geglaubt wird, das strategische Planen und Handeln sei „unverzichtbar” für jede Art von Erfolg, ob z.B. in Politik oder Wirtschaft. Vielmehr jedoch ist Strategie (gr. „Heeresführung”) eine militärische Methodik der Kriegführung, deren Mittel und Maßnahmen auf verschiedene Bereiche (eben z.B.: Politik, Wirtschaft) übertragen wurde. Wer strategisch plant und handelt, handelt damit also zwangsläufig(!) in der Annahme, einen Krieg zu führen - wenn auch in aller Regel unbewusst, weil Strategie eben verharmlost als „zielgerichtetes, planvolles Vorgehen” in den Köpfen festsitzt. Somit oftmals ein unbewusster, innerer Konflikt, der zu einem gehörigen Teil dazu beitragen dürfte, dass 75% aller Strategien scheitern. Die dagegen „friedvolle” Alternative zur Strategie ist das „mimesisPrinzip” von Cerny (siehe dort).
siehe auch: Taylorismus, Rationalität, Wenn->Dann-Logik, Wargaming


Stress
...wird von einem Menschen bei einer für ihn ungewohnten körperlichen und/oder seelischen Belastung oder Überforderung empfunden. Körperlicher Stress kann durch Temperatur oder Lärm ausgelöst werden, seelischer Stress durch z.B. Angst oder Konflikte aller Art, nicht zuletzt in Unternehmertum und Beruf, wenn ein Termin den nächsten jagt, wenn sich ein Mensch permanent unter Druck und in Anspannung fühlt. Ein anderes Phänomen ist der Dichtestress, wenn jemandem der Freiraum fehlt, z.B. in Großraumbüros, großen Wohngemeinschaften, u.ä. Der Körper reagiert irgendwann zwangsläufig mit einem Zusammenbruch, um sich eine Erholungspause zu erzwingen, wenn sie ihm nicht freiwillig gegönnt wird. Bis dahin können sich Stresssymptome auf unterschiedlichste Weise zeigen, z.B. in Form leichter(er) Gereiztheit, Übersensibilität, Aggressivität, Vergesslichkeit, Schlaflosigkeit, „Sekundenschlaf”, u.a..
siehe auch: Reiz-Summen-Regel, Homöostase, Angst, Konflikte, kognitive Dissonanz


Süchte / Suchtverhalten
„Populäre” Süchte sind unter anderem Alkoholsucht (ca. 2,5 Millionen Deutsche), Nikotinsucht (ca. 14 Millionen) und Magersucht (ca. 3,7 Millionen), zuweilen auch die Kaufsucht (ca. 1/2 Million). Weniger in den Köpfen präsent sind unter anderem Medikamentensucht (ca. 1,3 Millionen), Internet-, Computer- und Glücksspielsucht (ca. 1,7 Millionen). Eine ganze Menge Menschen befinden sich „an der Schwelle” zu einer Sucht: beispielsweise 9,3 Millionen, die kurz vor der Alkoholsucht stehen, und 6,2 Millionen kurz vor der Spielsucht. Die Betroffenen bestreiten das jedoch in der Regel vehement, weil sie unter dem Begriff „Sucht” etwas anderes verstehen und sich selbst nicht als Süchtigen wahrnehmen wollen. Eine Sucht gilt eigentlich als ein medizinisches bzw. psychologisches Krankheitsbild, was jedoch etwas willkürlich gehandhabt wird. So ist die Akzeptanz der Alkoholsucht als Krankheit in den letzten Jahren zwar gestiegen, doch ist man meilenweit davon entfernt, auch Raucher (also: Nikotinsüchtige) als kranke, ggf. leidende Menschen zu betrachten, sondern eher im Gegenteil.
siehe auch: Aussichtslosigkeit, Ohnmacht, Otaku


„Subjektivität”
Im längst überholten so genannten „kartesianischen Weltbid” (siehe dort) der „Alten Kompetenz” wird die individuelle Wahrnehmung eines Individuums als „Subjektivität” bezeichnet - dem gegenüber steht die „Objektivität” als vermeintlich vom Individuum unabhängig und von dessen „nur subjektiver” Wahrnehmung „ungetrübt”. Da sich dieses Weltbild der gedanklichen Trennung zwischen „Subjekt(ivität)”+„Objekt(ivität)” über fast 400 Jahre und über Generationen hinweg etablieren konnte, sind noch heute sämtliche Institutionen davon geprägt und sitzt dieses Weltbild heute noch immer als absolute „Selbstverständlichkeit” und „ganz normale Denkweise” in den Köpfen fest. Karl R. Popper entwarf als Alternative dazu das „3-Welten-Modell” (siehe dort) auf der Grundlage des heutigen Kenntnisstandes.
siehe auch: kartesianisches Weltbild, Objektivität, 3-Welten-Modell, Weltbild


Synästhesie
griech.: „zusammen wahrnehmen”. Das für den „normalen” Menschen kaum vorstellbare Phänomen, z.B. Zahlen hören und Geräusche sehen zu können. Eine Fähigkeit, über die gerade einmal circa 0,2% der Menschen verfügen.
siehe auch: Kognition, Gehirn


Systeme / Systemforschung
Ein System ist ein Gebilde, dessen einzelne Elemente ein gegen- und wechselwirkendes Beziehungsgeflecht darstellen, und sich genau dadurch organisiert und erhält. In einem System wirkt also jedes Element direkt oder indirekt auf jedes andere Element, weshalb es nicht möglich ist, das Verhalten eines Systems, Veränderungen oder Störungen des Systems mittels „Ursache->Wirkung” und logischem „Wenn->Dann” zu verstehen oder gar zu kalkulieren. Die Gegen- und Wechselwirkungen eines Systems lassen dabei Phänomene zustande kommen, die sich nicht aus dem Zusammenwirken der einzelnen Teile erklären lassen - so genannte „Emergenzen” (siehe dort) - daher auch die Erkenntnis: „Das Ganze ist mehr als nur die Summe seiner Teile”. Aufgrund dessen führt auch jeder Versuch einer Analyse (also: des Zerlegens) in die Irre und/oder ins Leere. Systeme sind allgegenwärtig: „die Politik” ist genau so ein System wie „die Wirtschaft” und „die Gesellschaft”, genau so wie Unternehmen, Familien, Skat-Runden und Kegelklubs. Der wesentlichste Einflussfaktor in (sozialen) Systemen ist nach Niklas Luhmann der Beobachter („Alles, was gesagt wird, wird von einem Beobachter gesagt”), weshalb sich keine „objektiven Fakten” feststellen lassen. Auch die Systemforschung bleibt nicht davon verschont, als Trend für diverse Erfolgsrezepte missbraucht zu werden, wobei sich solche Mogelpackungen am besten daran erkennen lassen, dass hierbei irgendwelche Ziele per Analysen, „objektiver” Fakten, Zahlen und Daten mittels „Ursache->Wirkung” und „Wenn->Dann” erreicht werden sollen.
siehe auch: Emergenz, Kontingenz, Beobachtung, Komplexität, strukturelle Kopplung


Systemrationalität
Unter Systemrationalität kann ein „Blinder Fleck” verstanden werden, der sich aus der Betrachtung eines Systems ergibt, ohne Gegen- und Wechselwirkungen mit anderen Systemen zu berücksichtigen. Ein heute nahezu zwangsläufiger Effekt aufgrund des herrschenden Expertentums. So kann es (permanent) passieren, dass Erklärungen und Prognosen zwar enorm nachvollziehbar, plausibel und logisch erscheinen, und sich früher oder später „dennoch” als völlig falsch entpuppen - weil irgendetwas „dazwischen gekommen” ist, mit dem man „nicht gerechnet” hat.
siehe auch: Rationalität, Projektion, Wenn->Dann-Logik


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