Heisenberg'sche
Unschärferelation
Vom
Nobelpreisträger Werner Heisenberg auf
Grundlage von Einsteins Relativitätstheorie
formuliert, sagt die Unschärferelation
unter anderem aus, dass mehr Information nicht
mehr Klarheit bringt, sondern im Gegenteil:
mehr Unklarheit. Das lässt sich a) sehr
leicht praktisch im Selbsttest prüfen,
indem man sich sämtlichen Nachrichtenmeldungen
auf sämtlichen TV-Kanälen und in sämtlichen
Zeitungen widmet, und b) stellt das so ziemlich
alles in Frage, was man sich heute durch enorme
Datensammlung und Datenverarbeitung, durch Umfragen,
Analysen, Studien und Statistiken, sowie in
Werbung und Überzeugungsarbeit von „mehr
Information” verspricht. Dasselbe gilt
für die allseits propagierte Parole , dass
„mehr Wissen” bzw. „mehr Bildung”
gleichbedeutend sei mit „mehr Chancen”:
nach der „Heisenberg'schen Unschärferelation”
gilt eben generell „Mehr ist nicht gleich
besser”. Die Unschärferelation sagt
ebenfalls aus, dass es a) keine „Objektivität”
gibt, da jeder Beobachter durch seine Beobachtung
jedes Ergebnis mitbeeinflusst, und b) dass es
kein „Entweder-Oder” gibt, sondern
nur ein „Sowohl-als-auch”, da jede
Beobachtung mit jeweils 50%-iger Wahrscheinlichkeit
der Realität entspricht oder eben nicht.
siehe
auch: Relativität,
Sowohl-als-auch,
Information
Hierarchie
Eine
Hierarchie ist eine gegliederte Organisationsform
in Baumstruktur (siehe dort), die auf Logik
und mechanistischem Denken basiert; im üblichen
Denksystem daher die völlig selbstverständliche
Form der Organisation. Triviales Beispiel einer
so verzweigten Hierarchie: der Regierungschef
steht „an der Spitze”, „unterhalb”
befinden sich Ministerien, „darunter”
wiederum Mit- und Zuarbeiter, „darunter”
das gemeine Volk. Der Regierungschef selbst
vereinigt dabei nicht alle Hierarchiestufen
in sich: er ist z.B. nicht zugleich auch Minister.
In dieser Sicht- und Denkweise gehen alle höheren
Stufen auf „das Fundament” zurück.
So wird auch in den Naturwissenschaften untergliedert
in die Physik, die sich mit den fundamentalen
Naturgesetzen beschäftigt, woraus die Chemie
hervorgeht, woraus wiederum die Biologie hervorgeht,
woraus wiederum die Psychologie hervorgeht.
Der immense Nachteil in dem Ganzen ist, dass
einzelne Stufen in Hierarchien nicht übersprungen
werden können und sollen bzw. sich einzelne
Fachdisziplinen für eigenständig halten
und erklären. Daraus resultiert u.a. der
Eindruck, das Ganze würde lediglich aus
Einzelteilen bestehen, was wiederum der systemischen
Erkenntnis widerspricht, wonach das Ganze weit
mehr ist, als nur die Summe seiner Einzeilteile.
siehe
auch: Baumstruktur,
Logik,
Rhizom
Homöopathie
Von
der Schulmedizin und vorwiegend rational denkenden
Laien „natürlich” abgelehnt
und genauso gern als Humbug ins Lächerliche
gezogen, einzig und allein aufgrund eines Verständnisproblems,
von dem man nicht wissen will, dass es lediglich
aus fehlendem Verständnis resultiert, damit
man keines aufbringen muss. So wird aufgrund
mangelnden Verständnisses geglaubt(!),
in der Homöpathie würde quasi mit
„Nichts” gearbeitet und sei daher
jede Wirkung nur ein Placebo-Effekt, weil hierbei
keine der sonst üblichen (pharmazeutischen)
Wirkstoffe verwendet werden. Vielmehr jedoch
kommt in der Homöopathie der „Wirkstoff
Information” zur Anwendung, der
seinem Wesen nach allerdings eben immateriell
ist und dem entsprechend weder unter der Lupe
noch unter einem Mikroskop gefunden werden kann.
Hier fehlt Schulmedizin und der Masse von Laien
das Verständnis und die Vorstellungkraft,
dass etwas Unsichtbares, nämlich „nur
Information” tatsächlich eine Wirkung
haben könne.
siehe
auch: Gesundheit,
Information,
Medizin
Homöostase
/ Homöodynamik
Aus
systemtheoretischer Sicht ist alles in permanenter
Bewegung und Veränderung. Es gibt demnach
keine stabilen, feststehenden Zustände,
sondern nur Abläufe, Vorgänge und
Prozesse. Exemplarisch dafür der menschliche
Körper, dessen schwankende Körpertemperatur,
die Gesundheit (siehe dort) an sich, sowie natürliche
Wachstumskurven in einer Population, die sich
immer um den Idealwert der so genannten „Umweltverträglichkeit”
herum bewegen: Es läuft immer alles auf
ein dynamisches Gleichgewicht („Homöostase”)
hinaus. Die Neurobiologen Maturana und Varela
plädieren dafür, den Begriff „Homöostase”
durch „Homöodynamik” zu ersetzen,
da „-stase” bzw. „stasis”
einen Stillstand bezeichnet, der für lebende
Organismen untypisch ist, weil tödlich
wäre. In der Literatur werden daher inzwischen
beide Begriffe verwendet.
siehe
auch: Selbststeuerung,
Autopoiesis,
strukturelle
Kopplung
Human
Resources Management (HRM) / „Humankapital”
„Humankapital”
war das vom Bibliographischen Institut gewählte
„Unwort des Jahres” 2004: Der Begriff
an sich sagt bereits eindeutig aus, worum es
geht: Menschen (hier: Mitarbeiter) als Kapital
eines Unternehmens zu betrachten, was gern ziemlich
unverfroren in die Phrase verpackt wird, „den
Menschen in den Mittelpunkt zu stellen”,
denn schließlich seien Mitarbeiter „wertvoll”.
Im Falle des noch immer herrschenden Wirtschaftssystems,
im Falle von Strategie und insbesondere von
Human Resources Management wird das „natürlich”
auf die Mitarbeiter beschränkt, die einen
zählbaren (gern wird auch gesagt: „messbaren”)
Wert im Rahmen einer eiskalten Kosten-Nutzen-Rechnung
darstellen, ansonsten ist der betreffende „wertvolle
Mitarbeiter” verzichtbar.
siehe
auch: Wirtschaft,
Taylorismus,
Ethik,
Effizienz,
Automation
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