Rationalität
Unzureichend
gesagt, aber aus dem Lateinischen korrekt übersetzt:
„Die Denkweise der Vernunft”. Als
„vernünftig” gilt demnach die
Fähigkeit zum Denken in nachvollziehbaren,
logischen Folgeketten nach dem „Ursache->Wirkung”-Prinzip
(„Wenn->Dann”) und die jeweils
angemessene Anwendung dieser Fähigkeit
- was jedoch allesamt nichts mit einer Korrektheit
oder Falschheit zu tun hat, auch wenn im allgemein
verbreiteten Verständnis ein vernünftiges
(insbesondere: logisches) Denken mit korrektem
Denken gleichgesetzt wird. Nach Immanuel Kant
ist Vernunft „die Fähigkeit, nach
eigenen Grundsätzen zu handeln” bzw.
sein Handeln danach auszurichten, dass es „zum
Naturgesetz für alle” werden könne
- was jedoch ebenfalls nichts mit Korrektheit
zu tun hat. Mehr noch: nach dieser kant'schen
Definition handelt sogar ein Terrorist und Massenmörder
„vernünftig”, sofern er das
„nach eigenen Grundsätzen”
tut und davon überzeugt ist, dass sich
seine Überzeugung als „Naturgesetz
für alle” eignen würde.
siehe
auch: kartesianisches
Weltbild,, Denken,
Ursache->Wirkung-Prinzip,
Wenn->Dann-Logik
Realität
„Die
Realität” ist dem Menschen nicht
zugänglich, weder über seine eigenen
Sinne, noch mit Hilfe von Technologien (Lupe,
Mikroskop, etc) oder Formeln. Denn: über
Technologien lässt sich eben nur sehen/hören/messen
etc, was sich auch sichtbar/hörbar/messbar
machen etc lässt. Zudem sind die
Erkenntnismöglichkeiten von Technologien
- ebenso wie auch per Formeln und Berechnungen
- von der jeweiligen Theorie abhängig,
also: wonach man eigentlich sucht und dem entsprechend
nicht sucht. Diese für den Menschen
nur bruchstückhaft erfahrbare Realität
bzw. das, was Menschen für „die Realität”
halten, nennt man „Wirklichkeit”
(siehe dort) .
siehe
auch: Kognition,
Beobachtung,
Wirklichkeit,
Resonanzen,
Projektion
Regelung
Quasi:
das „Gegenteil einer Steuerung”
(siehe dort). Das wichtigste Merkmal einer Regelung
ist die Rückkopplung („Feedback”)
über einen Regler, durch den ein Eingangs-
mit einem Ausgangswert abgeglichen wird, und
bei einer Abweichung eine Aktion erfolgt. Oft
genanntes Beispiel hierfür ist der Thermostat,
der den Ist-Wert eines Thermometers mit einem
Soll-Wert (die gewünschte Temperatur) abgleicht.
Eine Differenz zwischen diesen beiden Werten
führt dazu, dass die Heizung in Betrieb
gesetzt wird, um die Temperatur so zu regulieren,
dass der Ist-Wert den Soll-Wert anstrebt. Mit
Regelung beschäftigt sich auch die Kybernetik
als „Wissenschaft der Kommunikation und
Kontrolle von lebenden Organismen und Maschinen”.
Nach Gregory Bateson führen komplexe Systeme
über das Feedback in Paradoxie. Zudem interessant
ist, dass der jeweilige Regler in einem Regelsystem
im Grunde nicht existiert: der Informationsfluss
läuft durch den Regler hindurch,
solange Ist- und Soll-Wert übereinstimmen.
Bei einer Differenz stoppt der Informationsfluss
am Regler, wodurch eine Aktion ausgelöst
wird, und wieder von vorn.
siehe
auch: Feedback,
Systemforschung
„Reiz->Reaktions-Schema”
Vor
allem in Kommunikation und Werbung heute noch
immer verwendet: die längst überholte
Fehlannahme, man könne mit einem ganz bestimmten
Reiz eine ganz bestimmte Reaktion auslösen,
in der Regel auch noch praktiziert mit dem gleichfalls
längst überholten „Sender->Empfänger”-Modell
(siehe dort).
siehe
auch: AIDA-Regel,
Penetration,
Sender->Empfänger-Modell,
Ursache->Wirkung-Prinzip
„Reiz-Summen-Regel”
Eine
Regel aus der Biologie für den Fall, dass
die Qualität eines Reizes nicht ausreicht,
um eine Reaktion auszulösen, sich mehrere
ähnliche Reize jedoch allmählich aufsummieren
und dann bei Erreichen eines Schwellwertes eine
Reaktion ausgelöst wird. Typische Fälle
hierfür sind etwa Stress und Aggression,
nicht zuletzt auch Amokläufe (siehe jeweils
dort). In einfachen Worten: Situationen, in
denen irgendwann „der Kragen platzt”.
siehe
auch: Aggression,
Amokläufe,
Konflikte,
Stress
Relativität
/ Relativitätstheorie
Die
triviale Feststellung „Alles ist relativ”
ist angesichts des Umfangs und der Bedeutung
von Einsteins Relativitätstheorie(n) fast
schon etwas frech, dennoch in ihrer ganzen Kürze
überraschend prägnant und voll zutreffend.
So geht es in der Relativitätstheorie tatsächlich
im Kern darum, dass jede Beobachtung
relativ zum Beobachter ist, also keine
Feststellung „objektiv” sein kann;
denn letztlich: „Alles, was gesagt wird,
wird von einem Beobachter gesagt” (Niklas
Luhmann). Da die Relativitätstheorie in
Relation zur Menschheitsgeschichte noch enorm
jung ist, hat sie sich noch (lange) nicht bis
in das allgemeine Denken verbreitet und gilt
deshalb noch immer eher als „nice to know”
(„nett zu wissen”), als eine vielleicht
tatsächlich epochale Erkenntnis, die jedoch
mit dem Alltagsleben nicht viel zu tun hätte;
...und hält damit lieber am - ironischerweise
eben: seit Einstein - längst überholten
Denksystem der „Alten Kompetenz”
fest. Gerade einmal 10% der Menschen können
mit der Relativitätstheorie etwas anfangen.
Jedoch: Das vielleicht Wichtigste, was Einsteins
Relativität auch für das Alltagsleben
bedeutet: es gibt keine „objektiven”
Probleme, sondern jeder ist immer auch selbst(!)
Teil des Problems. Und ebenso: ein Teil der
Lösung.
siehe
auch: Sowohl-als-auch,
Kontingenz,
Komplementarität,
Einstein'sches
Paradigma
Resonanzen
/ Resonanzfaktoren
Vom
Lateinischen „resonare” = „zurückklingen”.
Im Volksmund: „Wie man in den Wald hinein
ruft, so schallt es heraus”. Hierbei wird
davon ausgegangen, dass die Wirklichkeit einem
Spiegelbild des Inneren gleicht: wer seinen
Mitmenschen gegenüber misstrauisch eingestellt
ist, wird sich dem entsprechend verhalten
und dem entsprechende Reaktionen von
seinen Mitmenschen erfahren - in der Regel genau
solche Reaktionen, die ihn in seiner Einstellung
und Überzeugung bestätigen („selbsterfüllende
Prophezeiung” / „Die Welt ist, was
ich von ihr denke”); was u.a. auch der
Relativität (siehe dort) entspricht, wonach
man immer auch selbst Teil des Problems
ist, wie auch Teil der Lösung. Nämlich
Teil der Lösung insofern, dass jede Veränderung
zunächst bei sich selbst stattfinden
muss, um über die „zurückklingenden”
Resonanzfaktoren daraufhin dann auch
andere Erfahrungen zu machen. In Cernys Ansätzen
wird auf diese Weise Erfolg zur Resonanz
gebracht, statt - wie üblich - um
jeden kleinen Erfolg kämpfen zu müssen.
siehe
auch: Projektion,
Beobachtung,
Erwartung,
selbsterfüllende
Prophezeiung
Respekt
...ist
eine Form der Wertschätzung, nicht nur
Mitmenschen gegenüber, sondern auch gegenüber
Tieren und der Natur insgesamt. Grundlegender
Respekt sollte nicht an Bedingungen geknüpft
sein und sollte (deshalb) nicht erst „verdient”
bzw. „erworben” werden müssen.
Im Alltag wird Respekt oftmals durch Symbole
bewirkt und durch Rituale ausgedrückt.
siehe
auch: Altruismus,
Sozialisation,
Humankapital
Rhizom
Der
Gegenentwurf zur „Baumstruktur”
(siehe dort). Um bei der Metapher des Baumes
zu bleiben, handelt es sich bei einem Rhizom
um etwas, das quasi „Nur Wurzel”
ist, und „nichts als Wurzel”, also
ein einziges „Wurzelgeflecht”. Hauptmerkmale
eines Rhizoms sind, dass es keine zentralen
Punkte und Positionen gibt, die anderen übergeordnet
wären und/oder eine größere
Bedeutung hätten, sowie eine extreme Vernetzung,
die nicht nach einer „Wenn->Dann”-Logik
funktioniert, sondern aufgrund von Gegen- und
Wechselwirkungen. Es lassen sich zwar durchaus
bestimmte Strukturen erkennen, doch wäre
das klassische Baum-Modell hierfür völlig
ungeeignet. Beispiele hierfür sind etwa
ein Ameisenbau oder auch das Internet.
siehe
auch: Baumstruktur,
Hierarchie,
Systemforschung,
strukturelle
Kopplung
Weblinks
Videos
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