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Gefühle
Gehirn / Gehirnhälften
Geld
Gene / Genforschung
Gesundheit
Gewalt
Glaube / Glaubenssatz
Gleichgewicht, dynamisches
„Globalisierung” / „Global Village”

 
 
  zuletzt überarbeitet: 07.06.2011
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Gefühle
Als „Gefühl” bezeichnet man eine Form von Empfindung, die weder „Emotion” noch „Stimmung” ist (siehe jeweils dort). Im überholten Denksystem der „Alten Kompetenz” wird Gefühl (auch: „Intuition” bzw. „Bauchgefühl”) noch immer flächendeckend als das Gegenteil von Verstand und Vernunft betrachtet. Wobei man jedoch schon alleine mit dieser getrennten Betrachtungsweise des „Entweder-Oder” komplett daneben liegt, was nicht zuletzt auch von der Gehirnforschung inzwischen erklärt wird. Ein weiteres Fehlverständnis wird noch immer in aller Selbstverständlichkeit in der Werbung als „Wecken von Gefühlen” praktiziert: eine Empfindung, die durch eine bewusste oder unbewusste Wahrnehmung (wie eben z.B. durch Werbung) ausgelöst wird, ist kein Gefühl, sondern eine Emotion (siehe dort).
siehe auch: Emotionen, Empathie, Intuition


Gehirn / Gehirnhälften
Ähnlich naiv, wie man es von den alten Ägyptern heute behaupten würde, die das Herz für das Denken und Verhalten des Menschen verantwortlich machten, wird heute entweder auf „die Gene” oder auf „das Gehirn” verwiesen - je nach Belieben. Mit derselben Beliebigkeit stürzen sich Geschäftemacher auf angebliche Erkenntnisse der Gehirnforschung, etwa in Form einer „Neuro-Ökonomie” und eines „Neuro-Marketing”, um ihre steinalten Konzepte damit als „neu” zu verpacken - wahrscheinlich deshalb, weil sich das gerade noch eher verkaufen lässt, als eine „Gen-Ökonomie” und ein „Gen-Marketing”. Vielmehr jedoch ist die Gehirnforschung heute das, wofür in den 1970er Jahren die Psychologie herhalten musste: ein Trend mit dem waghalsigen Versprechen, man könne nun endlich das Denken und Verhalten von Menschen verstehen, beeinflussen und daraus Kapital schlagen. „Das Gehirn” selbst wiederum wird für gewöhnlich in Form von zwei Hälften betrachtet - wobei man grob fahrlässig unterschlägt, dass diese Betrachtungsweise(!) nichts anderes darstellt, als eben eine Möglichkeit der willkürlichen Betrachtung, dass jedoch das Gehirn mitnichten tatsächlich in so etwas wie „Hälften” organisiert und strukturiert „ist”!
siehe auch: Dualismus, Beobachtung


Geld
Üblicherweise wird noch immer gern darauf beharrt, dass Geld „nur ein Zahlungsmittel” sei, was jedoch einigermaßen unsauber definiert ist. Denn wäre das tatsächlich der Fall, wäre es paradox, mit einem Zahlungsmittel wie z.B. der Kreditkarte das „Zahlungsmittel Geld” vorzunehmen. Zahlungsmittel ist also nicht „das Geld”, sondern Geld in Form von (z.B.) Bargeld, während Geld daneben noch in anderen Formen transferiert werden kann, eben etwa in Form einer Kreditkarte, über einen Scheck oder über ein Konto. Um mit Geld etwas bewegen bzw. bezahlen zu können, muss es demnach also in eine Form gebracht werden, etwa in die Form von bedrucktem Papier, Münzen, Plastikkarten oder Zahlen auf einem Monitor. Das heißt: Geld beinhaltet - wortwörtlich - eine Information (siehe dort), die ein Medium benötigt; und umgekehrt: ohne entsprechendes Medium kann Geld nicht existieren.
siehe auch: Armut, Wirtschaft, Information


Gene / Genforschung
Neben der Gehirnforschung zurzeit „der Trend” wenn es darum geht, Erklärungen für das Denken und Verhalten und die Entwicklung des Menschen zu finden: „die Gene”. Dabei wird in aller Regel unter den Teppich gekehrt, dass hier von gerade einmal etwa 1,5% der DNS gesprochen wird, in der sich angeblich das Erbgut des Menschen verschlüsselt befindet. Der enorme Rest von etwa 98,5% der DNS wird dabei komplett ignoriert und ziemlich arrogant als „Müll-DNS” bezeichnet - wobei Genforscher erstaunlicherweise hin und wieder dennoch mitten in diesem ganzen „Müll” hochinteressante Entdeckungen machen. Zudem scheint es in diesem Mix von Genforschung + modischem Trend + Wissenschaftshörigkeit noch immer kaum jemanden skeptisch zu machen, dass ausgerechnet die Erbinformationen in dieser DNS geheimnisvoll „verschlüsselt” sind, im Gegensatz zum gesamten Rest eines Organismus.
siehe auch: Epigenetik, mechanistisches Weltbild, strukturelle Kopplung


Gesundheit
Auch hier herrscht das noch immer „selbstverständliche” kartesianische Weltbild des „Entweder-Oder”: entweder es geht einem gut und man ist gesund, oder es geht einem schlecht, weil man krank ist. Ein eklatantes Fehlverständnis zugunsten der Schulmedizin, der Pharma-, „Bio”- und „Wellness”-Industrie, wonach man gegen Krankheit „etwas tun” muss, am besten prophylaktisch und regelmäßig, gegen gutes Geld, versteht sich. Die ganze Welt in praktischem schwarz-weiß, weshalb dann auch von einem Gesundheitszustand die Rede ist, obwohl es sich dabei vielmehr um einen Prozess handelt, der sich in permanenter Veränderung, einem dynamischem Gleichgewicht („Homöostase”, siehe dort) von Körper, Geist und Seele befindet: es gibt keinen Punkt X, bis zu dem ein Mensch gerade noch gesund, und keinen Punkt Y, ab dem er definitiv krank ist - schon gar nicht allgemeingültig für eine Masse von Menschen, sondern immer bezogen auf den Einzelnen und dessen ganz persönlicher, aktueller Lebenskonstellation. Zusammen mit der Erkenntnis, dass der Mensch über Selbstheilungskräfte verfügt, handelt es sich dabei um eine Sichtweise, die das gesamte herrschende „Gesundheitssystem” in Frage stellt, und deshalb als esoterischer Humbug dargestellt wird: es stehen Milliardenumsätze und nicht zuletzt eine Menge Arbeitsplätze auf dem Spiel. In Anbetracht dessen verkauft man die Menschen lieber für dumm.
siehe auch: Homöostase, Medizin, Pharmazeutika, Eigenschaften


Gewalt
...ist ein Ausdruck von Hilflosigkeit, der in verschiedensten Formen an den Tag gelegt werden kann. Die Frage, ab wann genau tatsächlich von Gewalt gesprochen werden kann und bis wann noch nicht, ist eine extreme Kniffligkeit auch in jeder Kriminalitätsstatistik: neben brachialer, roher Gewalt kann auch psychische Gewaltausübung (z.B. Mobbing, Liebesentzug in Beziehungen, etc) schwerwiegende Folgen haben, ohne dass das als Gewalt verstanden wird. Ähnliches gilt für eine Sachbeschädigung wie etwa „Graffity”, die man eher mit vielem anderem als mit Gewaltausübung in Verbindung bringt. Die bekannte phrasenhafte Warnung vor „Gewalt als Mittel zur Konfliktlösung” wird dabei prekärerweise vornehmlich auf Auseinandersetzungen zwischen Menschen bezogen, während das Konfliktpotenzial, das ein Mensch anhäuft und mit sich selbst ausfechtet allenfalls eine Nebenrolle spielt. Zum anderen widersprechen solche Warnungen dem tagtäglichen medialen Alltag, in dem Gewalt zuweilen äußerst subtil als Normalität dargestellt wird: etwa wenn Politiker „durch Verbalattacken unter Beschuss” geraten, wenn (u.v.a.) gegen Armut, Arbeitslosigkeit, Diskriminierung und Rassismus gekämpft wird, wenn Gewerkschaften einen Arbeitskampf ausrufen, wenn Firmen um Aufträge kämpfen, nicht zuletzt wenn Konzerne „feindlich übernommen” werden.
siehe auch: Aggression, Ohnmacht, Mobbing, Verhalten, Reiz-Summen-Regel


Glaube
Seit dem im 18. Jahrhundert der Erfindergeist ins Rollen kam und dadurch das technisch Machbare die Menschen zu faszinieren begann, wurde dadurch auch das Denken der Menschen einseitig technisch geprägt: der Glaube an Gott und Schicksal wurde vom Glauben an die Technologie, an Wissenschaft und Expertentum, an Analytik, Objektivität und Kalkül verdrängt. So wird heute kaum noch etwas „einfach so” geglaubt, geschweige denn entschieden, ohne sich nicht vorher Studien, Analysen und Statistiken einverleibt zu haben: der heutige Glaube vergöttert Zahlen, Daten und Tortengrafiken, während man gleichzeitig bestreitet, dass es sich auch hierbei um nichts anderes als reinen Glauben handelt.
siehe auch: Technologien, Expertentum, kartesianisches Weltbild, Beweise


Glaubenssatz
Einfach gesagt: Ein Glaube, der sich festgesetzt hat. Beispielsweise, dass Frauen nicht Autofahren können, dass Männer nie zuhören, dass der Klimawandel vom Menschen verursacht wurde. Im ganz persönlichen Bereich können Glaubenssätze wie etwa „Das schaffe ich nie”, „Das kann ich nicht” oder „Damit hatte ich schon immer Probleme” arg im Weg stehen. Ein Glaubenssatz ist also eine Überzeugung, die für eine unumstößliche Tatsache gehalten wird.
siehe auch: Projektion, Weltbild


Gleichgewicht, dynamisches
siehe: Homöostase


„Globalisierung” / „Global Village”
Ähnlich wie der Begriff „Dritte Welt” hat man es geschafft, „die Globalisierung” als ein Phänomen unserer Zeit in die Köpfe der Menschen zu pflanzen, und dabei sehr elegant unter den Tisch fallen zu lassen, dass es sich (eben wie auch bei der „Dritten Welt”) in erster Linie um ein ökonomisches(!), also wirtschaftliches Phänomen handelt. Ausgangspunkt und Grundlage der „Globalisierung” war und ist das Internet bzw. die Möglichkeit der weltweiten datentechnischen Kommunikation, unabhängig von Zeit und Ort: durch die elektronische Kommunikation zwischen Menschen in den Datennetzen wurde allmählich „die Welt zum Dorf” - wäre es dabei geblieben, würde man womöglich heute lediglich von dieser Metapher des „Global Village” sprechen, die damals entstand. Doch natürlich erkannte auch die Wirtschaft schnell die Möglichkeiten und nutzte sie für permanenten Informations- und Datenaustausch im Finanz- und Warenverkehr, in Organisation und Logistik: der Beginn dessen, was man in der Folge „Globalisierung” taufte. So war es irgendwann kein Problem mehr, tagsüber in Europa erarbeitete Ergebnisse nach Feierabend per Internet nach Australien zu senden, wo an den Ergebnissen weitergearbeitet wird: pausenlos und ohne Zeitverlust können auf diese Weise nicht nur Forschungen betrieben, sondern auch Rohstoff- und Warentransporte organisiert, überwacht und abgewickelt werden, weltweit rund um die Uhr. Zwangsläufig resultiert daraus auch eine „Globalisierung” von (z.B.) Kultur-, Transport-, Umwelt- und damit auch politischen (Folge!-)Problemen.
siehe auch: Wirtschaft, Internet, Dritte Welt


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