Karriere
Unter
Karriere wird ein allmählicher Aufstieg
(„vom Tellerwäscher zum Millionär”)
verstanden, quasi von einer Ebene der Hierarchie
zur nächsten, von einer Stufe der „Erfolgsleiter”
auf die nächst höhere - wobei das
Stolpern bereits bei dieser Betrachtungsweise
beginnen kann. Denn: Karriere wird hierbei als
ein schrittweises Nacheinander aufgefasst,
sodass mitsamt dem Verständnis einer „Folgerichtigkeit”
(also: Logik) auch ziemlich subtil mitschwingt,
dass Erfolg vor allem eine Frage der Logik sei,
und damit auch der logischen Planbarkeit, Berechenbarkeit
und des Kalküls. Zudem in aller Regel hinderlich
dabei die „Entweder-Oder”-Denkweise
(„Entweder er oder ich”) der Auslese
á la Darwin („Nur der Stärkere
überlebt”), was unter anderem effektives
Teamwork verhindert, im Extremfall zu Mobbing
führt, und weder für den einzelnen
Mitarbeiter noch für den Arbeitgeber als
„Erfolg” gelten kann.
siehe
auch: Ursache->Wirkung-Prinzip,
Wenn->Dann-Logik,
Erfolg,
Fortschritt
kartesianisches
Weltbild
So
bezeichnet nach René Descartes, dem so
genannten „ersten kritischen Denker der
Neuzeit”, der mit seiner Methodtik des
„Zweifels aus Prinzip” (siehe dort)
nach der Wahrheit der menschlichen Existenz
fahndete, was für ihn letztlich in „Ich
denke, also bin ich” mündete. Genau
damit war Descartes nicht nur der erste, der
eben diese Methodik der Analyse (nämlich:
des Zerlegens von etwas Ganzem in dessen Einzelteile)
auf menschliche Probleme anwandte, er sorgte
damit auch dafür, dass dem Denken, Verstand,
Rationalität und Vernunft bis heute eine
übermäßige Bedeutung gegeben
wird. Zudem machte Descartes die gedankliche
Trennung von Subjekt(ivität) und Objekt(ivität)
bzw. von Körper und Geist populär,
indem er erklärte: „Der Körper
enthält nichts, was dem Geist zugerechnet
werden könnte. Und der Geist enthält
nichts, was zum Körper gehörig wäre”.
Vielmehr würde seiner Ansicht nach die
ganze Welt inklusive des Menschen wie eine simple
Maschine funktionieren, seinen Worten nach „wie
ein Uhrwerk, das irgendwann von Gott aufgezogen
wurde”. Insgesamt: das „kartesianische
Weltbild”, das spätestens durch die
Erkenntnisse seit Einstein längst überholt
ist, jedoch noch immer in den Köpfen der
Masse der Menschen festsitzt - viel schlimmer:
ohne, dass es ihnen bewusst ist, auf sämtlichen
Ebenen des Lebens, in Politik, Wirtschaft, Forschung,
Medizin, Bildung und Gesellschaft, überall.
Der Psychologe Stanislav Grof ist sogar folgender
Ansicht: „Jemand, der ausschließlich
nach der kartesianischen Form funktioniert,
kann zwar frei von sichtbaren Symptomen sein,
ist aber nicht als geistig gesund zu bezeichnen”.
siehe
auch: Dualismus,
Polarität,
Weltbild,
3-Welten-Modell
Kausalität
...
ist die Beziehung zwischen Ursache und Wirkung.
Wenn also ein Teller aus der Hand rutscht und
beim Auftreffen auf dem Boden zerbricht, handelt
es sich dabei um einen kausalen Effekt. Wird
dazu noch der Fliesenboden zerstört, spricht
man von einer „Kausalkette”. Unschwer
zu erkennen hierin die zwangsläufige „Wenn->Dann”-Folge,
weshalb es sich hierbei auch um eine Folgerichtigkeit
des Ereignisablaufes handelt, auf Lateinisch
ausgedrückt: „Logik”.
siehe
auch: Ursache->Wirkung-Prinzip,
Wenn->Dann-Logik,
Beobachtung
„Kernbotschaft”
Im
Rahmen einer Strategieentwicklung wird eine
so genannte Kernbotschaft creiert, die auf klare
und unmissverständliche Weise (z.B. in
Form eines Slogans) den Hauptnutzen eines Angebotes
in den Mittelpunkt der Kommunikation stellen
soll. Im üblichen Vorgehen soll diese Kernbotschaft
im Idealfall auch emotional wirken, soll etwas
für die Zielgruppe wünschenswertes
aussagen, glaubwürdig sein, und sich durch
Originalität und Kreativität von Konkurrenzbotschaften
abheben. Wesentlich bei dieser Idee ist das
Prinzip der „Penetration”, also
der permanenten Wiederholung, damit die Kernbotschaft
von der Zielgruppe „gelernt” wird.
Die Stolperfalle in dem Ganzen ist die steinalte
und längst überholte Auffassung von
Kommunikation nach dem „Sender->Empfänger”-Schema.
siehe
auch: Strategie,
Marketing,
Sender->Empfänger-Modell,
Konditionierung
Klimawandel
In
den 1980er Jahren als „Treibhauseffekt”
und „globale Erwärmung” bezeichnet,
später und bis vor Kurzem noch als „Klimakatastrophe”,
spricht man inzwischen vom „Klimawandel”,
und meint damit die Beobachtung(!) des Anstieges
der weltweiten Durchschnittstemperatur. Fachspezifisch
wird der Begriff „Klimawandel” für
die natürliche Schwankung der
globalen Temperaturveränderungen verwendet,
nicht für die angebliche Verursachung bzw.
Verstärkung durch den Menschen, was fachspezifisch
weiterhin „globale Erwärmung”
genannt wird. Da es sich hier um eine Beobachtung
von Wissenschaftlern handelt, gilt - in einem
Zeitalter der Wissenschaftshörigkeit -
die Theorie eines vom Menschen verursachten
bzw. verstärkten Klimawandels per se als
unzweifelhaft und unumstößlich -
selbst bei (einer Masse von) Menschen, die keinerlei
Ahnung haben, was hierbei überhaupt auf
welche Weise beobachtet, gemessen und mit welchen
Zahlen und Formeln eigentlich wie und was berechnet
und anhand welcher Maßstäbe wie und
warum beurteilt wird: dass hier Wissenschaftler
am Werk sind, die „hochpräzise Computerberechnungen”
anstellen, reicht - wie so oft - aus, um kritische
Nachfragen im Keim zu ersticken und Zweifel
als lächerlich darzustellen.
siehe
auch: Beobachtung,
Projektion,
Information,
Technologien,
Zahlen
Kognition
Unter
„Kognition” wird die bewusste und
unbewusste Wahrnehmung von Menschen verstanden,
insbesondere wie dadurch Gedanken und Denken,
An- und Absichten, Meinungen, Überzeugungen,
Bedürfnisse und Wünsche, Erinnerung
und Lernen, sowie Nachdenken und Problemlösungen
(u.ä.) resultieren. In den gängigen
Theorien der Kognitionswissenschaft (in Verbindung
mit Psychologie, Philosophie und Gehirnforschung,
u.a.) wird der Kognition zugeschrieben, dass
ein Mensch durch dessen sinnliche Wahrnehmung
„seine Welt konstruiert”
- was bedeutet, dass es keine „objektive”,
für alle Menschen identische Realität
gibt. Die Stolperfalle hierbei ist wieder einmal
das kartesianische Weltbild (siehe dort) und
die getrennte Betrachtung „des Menschen”
bzw. seiner Kognition einerseits, sowie „der
Umwelt” andererseits.
siehe
auch: Gehirn,
Projektion,
Biodiversität,
Denken,
Lernen,
Psychologie
Kommunikation
Nach
dem noch immer üblichen Verständnis
von Kommunikation findet zwischen dem „Sender”
auf der einen und dem „Empfänger”
auf der anderen Seite eine Übertragung
von Informationen, Botschaften bzw. Nachrichten
statt: das so genannte „Sender->Empfänger”-Schema,
angelehnt an die technische Funktionsweise des
Radios. Mit dieser Vorstellung im Kopf wird
heute noch immer Kommunikation praktiziert und
verstanden, als käme es in erster Linie
darauf an, dass „der Sender” seine
Botschaften möglichst optimal („treffend”)
formuliert und über die „richtigen”
Kanäle (Medien) zum „Empfänger”
transportiert - das ist noch immer die „völlig
normale” Praxis in (Mitarbeiter-)Führung,
Werbung, Überzeugungsarbeit, auch im Bildungswesen.
Wobei es sich jedoch um eine längst überholte
Auffassung von Kommunikation handelt: „Selbst
im Alltag ist offensichtlich, dass Kommunikation
so nicht funktioniert” (Humberto Maturna,
Francisco Varela, Neurobiologen), sondern „Kommunikation
hängt von dem ab, was im Empfänger
passiert. Und das hat nur wenig mit Informationsübertragung
zu tun”.
siehe
auch: Sender->Empfänger-Modell,
Werbung,
Argumentation
Komplementarität
Der
„Heisenberg'schen Unschärferelation”
(siehe dort) gibt es keine „objektive”
Beobachtung, die unbeeinflusst, neutral und
zweifelsfrei anhand eines „Entweder-Oder”
(siehe dort) etwas über einen definitiven
Vorgang oder Zustand aussagt, sondern jede Feststellung
basiert immer auf einer Wahrscheinlichkeit und
auf dem „Sowohl-als-auch” von Überlagerungen.
Aufgrund dieser Erkenntnis, die dem fernöstlichen
„Ying-Yang” ähnlich ist, führte
der Physiker Niels Bohr den Begriff „Komplementarität”
in die Atomphysik ein. Niklas Luhmann formulierte
das in seiner Systemtheorie folgendermaßen:
„Es könnte so sein. Es könnte
aber auch ganz anders sein”. Und Bart
Kosko, der Erfinder der so genannten „Fuzzy-Logik”
meint: „Schon die Analyse eines
Ist-Zustandes ist unlogisch, weil sie nur einer
Wahrscheinlichkeit entspricht”.
siehe
auch: Sowohl-als-auch,
Heisenberg'sche
Unschärferelation
Komplexität
Von
Komplexität wird gesprochen, wenn sich
die Entwicklung eines Systems nicht absehen
lässt, selbst wenn man über sämtliche
möglichen Informationen verfügt (Analytik);
denn: „Das Ganze ist mehr als nur die
Summe seiner Einzelteile”. Eher im Gegenteil
gilt: „Wer versucht, ein komplexes System
überschaubar zu machen (eben z.B. mittels
Analytik), gerät dabei in dieselbe oder
in eine noch größere Komplexität”,
was wiederum der „Heisenberg'schen Unschärferelation”
(siehe dort) entspricht, wonach mehr Information
eben nicht mehr Klarheit schafft, sondern
mehr Unklarheit. Selbst simpelste Systeme können
dabei in die enorme Komplexität eines Chaos
übergehen, als bekanntes Beispiel das Billard,
bei dem die einfachen Ausgangsbedingungen immer
identisch sind.
siehe
auch: Chaos,
Emergenz,
Fraktale,
Systemforschung
Konditionierung
Der
russische Physiologe Iwan Pawlow führte
im Jahr 1905 ein Experiment durch, in dem er
vor der Fütterung eines Hund mehrfach eine
Glocke läutete, woraufhin der Hund irgendwann
in Erwartung des Futters bereits beim Glockensignal
mit Speichelfluss reagierte - und zwar auch
dann, wenn er gar kein Futter bekam. Der Effekt
dieses Experimentes, das als „Pawlow'scher
Hund” recht bekannt ist, wird als „klassische
Konditionierung” bezeichnet, wenn durch
einen Lernprozess der ständigen Wiederholung
auf einen bestimmten Reiz eine bestimmte Reaktion
erfolgt - in Strategie, Marketing und Werbung
als „Penetration” (siehe dort) methodisch
angewandt. Jedoch: unterschlagen wird hierbei
generell, dass Pawlows Experiment eben keineswegs
erfolgreich war, sondern scheiterte: der Hund
reagierte irgendwann nicht mehr auf das Glockensignal,
was Pawlow trickig als weiteren „Effekt”
verkaufte, den er „Löschung”
nannte.
siehe
auch: Marketing,
Penetration,
Lernen
Konflikte
...treten
ganz grundsätzlich dort auf, wo verschiedene
Menschen- und Weltbilder aufeinander treffen,
die Beteiligten sich jedoch nicht bewusst oder
nicht Willens sind, ihre Sichtweise als reinen
Glaubenssatz (an-)zu(-)erkennen, sondern ihn
für „die Wahrheit” halten.
Ein anderer Auslöser hauptsächlich
für so genannte „innere Konflikte”
ist das Nicht-Akzeptieren eines Ist-Zustandes,
gegen den man bewusst oder unbewusst ankämpft.
Hierbei gilt: „Gras ist eben grün”.
Die Farbe des Grases kann so ziemlich jeder
ohne weiteres akzeptieren, weil sie kein inneres
Problem anspricht. Jedes Nicht-Akzeptieren-Können
deutet demnach immer auf ein inneres Problem
hin, das man selbst mit sich herum trägt,
wobei die jeweilige Situation eben eher als
Hinweis zu verstehen ist und nicht
etwa als „die Ursache”.
siehe
auch: Verhalten,
Aggression,
Empathie,
strukturelle
Kopplung, kognitive
Dissonanz
Konsequenz
Nahezu
durchgängig als positive Eigenschaft betrachtet,
etwa in Form von Zielstebigkeit und eines „sich
nicht beirren lassen” und „sein
Ding durchziehen”, „gegen alle Widerstände”
- wobei gerade Letzteres, also nämlich
Widerstände, nicht selten überhaupt
erst durch das entstehen, was man „Konsequenz”
nennt. Anders gesagt: die Durchsetzungsstärke,
auf die man so stolz ist, beschwört genau
die Situationen und Probleme herauf, für
die man meint, Konsequenz zu benötigen,
um sich durchsetzen zu können.
siehe
auch: Finalität,
Durchsetzung
Kontingenz
...ist
das, was Niklas Luhmann in seiner Systemtheorie
beschrieb als „Es könnte so sein.
Es könnte aber auch ganz anders sein”:
ein Ereignis, das möglich ist, aber nicht
zwangsläufig eintreten muss. Eine Kontingenz
widerspricht damit der Logik (Folgerichtigkeit),
genauer gesagt: eine kontingente Erscheinung
kann mittels logischer Überlegung weder
verstanden noch erklärt werden. Als triviales
Beispiel: die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch
und es wäre logisch, dass ein Fußgänger
ein rotes Ampelsignal beachtet und auf das grüne
wartet. Es kann jedoch problemlos möglich
sein, dass dieser Fußgänger dennoch
(„unlogischerweise”) die Straße
überquert. Auch wenn hier sicherlich eine
unterschiedliche Wahrscheinlichkeit im Sinne
der Statistik herrscht, sind sowohl die eine
wie auch die andere Reaktion ohne weiteres möglich,
aber keine von beiden ist zwangsläufig.
siehe
auch: Systemforschung,
Emergenzen
Konsum
Einer
der Knackpunkte im herrschenden Wirtschaftssystem:
es steht und fällt mit dem Konsum. Wobei
es einzig und allein auf die quantitative Menge
des Konsums ankommt, der qualitative Wert spielt
nicht die geringste Rolle. Demnach gilt: „je
mehr ge- bzw. verkauft wird, desto besser”,
weshalb (u.v.a.) in Zeiten einer Überflussgesellschaft
den Menschen das Zweit- und Dritt-Auto und -Mobiltelefon
schmackhaft gemacht wird, notfalls zu Schleuderpreisen,
eben Hauptsache es wird verkauft, was produziert
wird - wobei jede Menge (nämlich: in Massen)
produziert werden „muss”, damit
die Produktion möglichst effizient und
die Produkte möglichst billig sind, damit
ge- bzw. verkauft wird, und wieder von vorn.
Ein irrsinniger Marathon im Hamsterrad, am Tropf
des Konsums hängend. Und das dazu von der
Politik durchaus gewollt und gefördert,
weil auch der Staat (die Volks-Wirtschaft)
an diesem Tropf hängt.
siehe
auch: Wirtschaft,
Lebensstandard,
Politik,
Massenproduktion
Kooperation
Im
Gegensatz zum „Nur der Stärkere überlebt”
eines Überlebenskampfes á la Darwin
sind eben nicht Selbstbehauptung und
Durchsetzung die Hauptmerkmale der Evolution,
sondern Kooperation. Damit ist auch das noch
immer vorherrschende Rivalitäts- und Auslesedenken
fragwürdig, das heute immer früher
schon den Kleinsten im Kindergarten in den Kopf
gepflanzt wird.
siehe
auch: Autopoiesis,
Resonanzen,
Darwinismus,
Auslese
Kopplung,
strukturelle
Ein
Begriff aus der Systemlehre, ursprünglich
geprägt von dem Neurobiologen Humberto
Maturana, und bezeichnet die gegen- und wechselwirkenden
Beeinflussungen innerhalb eines Systems. Demnach
wirken in einem System keine Ursachen und finden
keine kausalen Vorgänge statt, sondern
eine „strukturelle Kopplung” umgrenzt
den Rahmen der Möglichkeiten. Ein
Organismus als Ganzes kontrolliert und steuert
also nicht die in ihm stattfindenden Prozesse,
wie etwa das Gehirn eben keineswegs den Organismus
und/oder das Verhalten steuert. Sondern die
einzelnen Elemente tun einfach das, was sie
ihrer Natur nach tun können, und beschränken
und erweitern damit gegenseitig ihre Möglichkeiten.
Nur für einen außenstehenden Beobachter
sieht es so aus, als ob die jeweils
für ihn erkennbare Korrelation bzw. Kooperation
so etwas wie eine funktionierende Einheit sei.
Buchstaben zum Beispiel ermöglichen eine
„strukturelle Kopplung” zwischen
dem Text und dem Leser, ohne den Leser zu „steuern”.
Es wird lediglich der Rahmen der Möglichkeiten
derart umgrenzt, dass der Text nur mit dem Auge
gelesen und nicht etwa mit dem Ohr gehört
werden kann, wobei weder Sinn noch Wirkung „im
Text enthalten” sind, sondern durch das
Verständnis, die Deutung und Interpretation
des Lesers stattfinden - oder eben auch nicht
stattfinden, siehe auch „Kontingenz”.
siehe
auch: Autopoiesis,
Selbststeuerung,
Beobachtung
Krankheit
...wird
heute vornehmlich als „das Gegenteil von
Gesundheit”, als Einschränkung von
geistigen und/oder körperlichen Funktionen
betrachtet - wobei genau dieser Begriff der
„Funktion(en)” - auf die mechanistische
Sichtweise des kartesianischen Weltbildes (siehe
dort) hinweist: der Organismus, Geist und Körper
wird mit einer Maschine gleichgesetzt, die entweder
funktioniert oder eben nicht so funktioniert,
wie sie soll und/oder wie es für „normal”
gehalten wird. Dem entsprechend wird Krankheit
als „Fehlfunktion” betrachtet, die
mit einer Inspektion, Wartung, Justierung und
dem Austausch von Einzelteilen repariert werden
könne. Diese allgemein verbreitete Sichtweise
führt u.a. dazu, dass Krankheit als lästige
und hinderliche Störung betrachtet wird,
die von einem Experten (z.B.: Arzt) behoben
und/oder durch Mittel und Maßnahmen (z.B.:
Medikamente) beseitigt werden könne und
müsse. Dabei wird sowohl der eigene Einfluss
ignoriert, als auch verdrängt, in der Krankheit
neben der Einschränkung auch die Möglichkeit
der Erweiterung (Persönlichkeitsentwicklung)
zu erkennen.
siehe
auch: kartesianisches
Weltbild, Gesundheit,
Medizin,
Homöostase,
Homöopathie
Kreativität
...ist
die Fähigkeit, durch Neukombination von
Bekanntem etwas Neues zu creieren. Eng verknüpft
mit der Biodiversität (siehe dort), wobei
eine Masse von Informationen positiv wirkt,
im Gegensatz zur Annahme, dass Menschen unter
der heutigen Informationsflut „leiden”.
Ein weiterer Aspekt der Kreativität ist,
etwas Bekanntes in einen neuen Zusammenhang
zu setzen, was sich nicht nur auf (z.B.) Kunst,
Gestaltung und Werbung beschränkt, sondern
Problemlösungen aller Art ermöglicht
(z.B. Krisenmanagement, Politik, etc). Kreativität
besticht dadurch, dass sie dem gewöhnlich
Erwartbarem und Erwartungsgemäßem
widerspicht, ist demnach also nicht-linear und
hat deshalb wiederum nur wenig bis gar nichts
mit dem so genannten „Querdenken”
zu tun. Denn: auch ein „Querdenken”
ist lineares Denken, nur eben irgendwie „quer
statt längs”.
siehe
auch: Biodiversität,
Design
Kriminalität
Ein
- auch: laut Kriminologen - ebenso schwammiger
Begriff wie etwa „Gewalt”: es lässt
sich nicht klar abgrenzen, was genau kriminell
ist und was (noch) nicht. So dürfte etwa
Diebstahl im allgemeinen Verständnis als
kriminell gelten und unter Kriminalität
fallen, was jedoch sehr schnell relativiert
wird, wenn er von Kleinkindern im Rahmen einer
Mutprobe begangen wird. Ähnliches gilt
etwa für „Graffity”-Sprayerei,
die (z.B. an U-Bahn-Waggons) entweder als kriminelle
Sachbeschädigung oder als Kunst beurteilt
wird. Kriminalitätsstatistiken wiederum
sind zumindest insofern ungenau, als dass hierin
natürlich nur die Fälle auftauchen,
die durch polizeiliche Ermittlungsarbeit oder
Strafanzeigen überhaupt bekannt werden.
Ein gehöriger Teil der Kriminalität
ist völlig überflüssig und ließe
sich mehr oder weniger problemlos vermeiden,
nämlich Einbrüche, Diebstähle
und Betrügereien, die aus nackter Existenznot
begangen werden, sowie die Bechaffungskriminalität
von Drogensüchtigen.
siehe
auch: Aggression,
Gewalt,
Bedrohungsszenario,
Beobachtung
Kunde
/ Kundenzufriedenheit / Kundenbetreuung (etc,
etc)
„Der
Kunde” ist ein anonymes Fabelwesen, ausschließlich
in Theorien, fragwürdigen Analysen und
vermeintlichen Erfolgsrezepten in Form von empirischen
Daten und Tortengrafiken existierend, gern auch
als „der Konsument” und/oder „der
Verbraucher” bezeichnet. In mittelgroßen
bis sehr großen Unternehmen gilt „der
Kunde” als grundsätzlich hilflos,
sodass er betreut werden muss wie Senioren in
einem Altenheim, sodass man ihm einen Betreuer
zur Seite stellt oder von einer ganzen Abteilung
betreuen lässt („Kundenbetreuung”).
Wie es heißt, stehen „die Bedürfnisse
und Wünsche des Kunden im Mittelpunkt”,
ausgenommen das Bedürfnis und der Wunsch,
von Werbematerial und dummen Sprüchen doch
bitte verschont zu bleiben.
siehe
auch: Marketing,
Customer
Relationship, Social
Marketing, Zahlen,
Verhalten
Kybernetik
Das
„Gegenteil” von Steuerung ist die
Regelung. Das wesentliche Unterschiedsmerkmal
besteht darin, dass in einer Regelung ein „Feedback”
(„Rückkopplung”) stattfindet,
die den Gesamtprozess (positiv oder negativ)
beeinflusst. Beispiel Heizungsthermostat: ohne
Thermostat ließe sich die Wärmeentwicklung
durch einen Schalter ein- oder mehrstufig steuern,
müsste bei ausreichender Wärme dann
jedoch zurück- oder ausgeschaltet werden.
Ein Thermostat dagegen verfügt durch einen
Regler über eine Rückkopplung zwischen
der gewünschten Wärmeentwicklung und
der tatsächlichen Raumtemperatur. Mit solcher
Art von Regelung beschäftigt sich die Kybernetik
als „Wissenschaft der Kommunikation und
Kontrolle von lebenden Organismen und Maschinen”.
siehe
auch: Regelung,
Steuerung,
Systemforschung,
Automation
Weblinks
Videos
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