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Leben
„Lebensstandard”
Leistung / „Leistungsgesellschaft”
Lernen
Linearität
Logik

 
 
zuletzt überarbeitet: 07.06.2011
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Leben
„...ist das, womit man seine Zeit verbringt” (Copyright by Cerny). Oder nach Henry Miller: „das, was uns zustößt, während wir uns etwas ganz anderes vorgenommen haben”. Das Rätsel des Lebens (sowie „des Universums und des ganzen Rests”) wird ausführlich erläutert in Douglas Adams' Buch „Per Anhalter durch die Galaxis”.
siehe auch: Autopoiesis, Selbststeuerung, Evolution


„Lebensstandard”
Der Begriff „Lebensstandard” umfasst - trotz vielfacher Einwände - noch immer lediglich den rein materiellen Konsum einer Gesellschaft, ermittelt anhand des „Bruttoinlandsproduktes” („BIP”) und des „Pro-Kopf-Einkommens” eines Staates; was also mit Lebensqualität herzlich wenig zu tun hat: ob sich die Menschen wohlfühlen oder reihenweise die Brücke hinunter stürzen hat für den „Lebensstandard” nicht die geringste Bedeutung. Im glatten Gegenteil: Da hierbei sämtliche Geldbewegungen einbezogen werden, somit also auch Zahlungen im Rahmen medizinischer Behandlungen, Rechtsstreits, etc. Was wiederum zu dem eigentlichen Paradoxon führt: je kranker eine Gesellschaft, und je mehr man sich gegenseitig anfeindet, desto höher der „Lebensstandard”.
siehe auch: Wirtschaft, Armut, Dritte Welt, Konsum


Leistung / „Leistungsgesellschaft”
„In Wohlstand leben kann nur, wer etwas leistet” und „Leistung muss sich lohnen” sind bekannte Floskeln in unserer „Leistungsgesellschaft”. Das Dumme daran ist, dass sich die Leistung eines Menschen im Gegensatz zu früher heute immer weniger „messen” lässt: während es früher relativ einfach war, von Hand gefertigte Stückzahlen eines Produktes zu zählen und dadurch die Arbeitsleistung z.B. pro Stunde zu beurteilen, ist das im Automations- und Computer- und Informationszeitalter kaum noch, in den meisten Fällen ganz unmöglich. Wodurch es wiederum schwierig wird, einen Spruch wie „Leistung muss sich lohnen” anders zu verstehen, denn als inhaltsleeren Populismus: welche Leistung genau soll sich wie genau, gemessen und beurteilt an was genau auf welche Weise „lohnen”?
siehe auch: Arbeit, 8-8-8-Regelung, Taylorismus, Automation


Lernen
In unserem proklamierten „Zeitalter der Bildung und des Wissens” wird dem Lernen höchste Bedeutung beigemessen; seit einigen Jahren wird die Notwendigkeit des „lebenslangen Lernens” beschworen, als hätte das jemals in der Menschheitsgeschichte nicht stattgefunden. Dabei wird generell unterschlagen, was überhaupt gelernt werden soll und warum und ob das jeweilige Lernen neben einem Zweck auch einen Sinn hat. Lernen wird im allgemeinen Verständnis als ein Aneignen von Wissen verstanden, und zwar in der Fehlannahme, dass sich Wissen übertragen lassen würde, z.B. von einem Lehrer auf einen Schüler, von einem Buch auf einen Leser, vom Fernsehen auf den Zuschauer. Das wiederum in Form des konditionierten Lernens durch Belohnung oder Bestrafung, also nach den Kriterien von „richtig oder falsch”, „entweder-oder”. Unter den Tisch fällt hierbei das charakterologische Lernen: das Lernen von Zusammenhängen (siehe dort); also: dass es z.B. von einer bestimmten Situation oder von bestimmten Voraussetzungen abhängig sein kann, ob etwas richtig oder falsch ist.
siehe auch: Bildung, Wissen, Schulsystem, Auslese, Denken


Linearität
...ist die Annahme eines schnurgeraden, kausalen Ablaufes von einer bestimmten Ursache zu einer bestimmten Wirkung („Ursache->Wirkung”-Prinzip), und insoweit z.B. anhand von Naturgesetzen und Formeln berechenbar und kalkulierbar. Das Gegenteil der Nicht-Linearität trifft dem entsprechend auf Fälle zu, wo eine Auswirkung nicht auf nur eine ganz bestimmte Ursache zurückführbar ist, sondern auf mehrere, bzw. wenn eine Ursache mehrere verschiedene Auswirkungen hat, wie etwa in Form von Chaos („kleine Ursache, große Wirkung”), und der jeweilige Ablauf dem entsprechend unberechenbar und unkalkulierbar ist, allenfalls per Wahrscheinlichkeitsrechnung oder im Ratequiz. Durch die heute noch immer herrschende Überbetonung der Logik (siehe dort) gilt jedoch das lineare Denken als einzig korrekte Denkweise, während nicht-lineares Denken genau so wie Chaos als „Durcheinander” fehlverstanden wird. Ein Grund dafür ist die kulturelle Prägung durch die Alphabet-Schrift und den grammatikalischen Satzbau, wodurch das lineare Denkmuster betont wird (das „Gutenberg-Zeitalter” des Buchdrucks). Dem gegenüber betonen das Fernsehen seit den 1950er Jahren, sowie die Neuen Medien, Computer(spiele) und Internet seit den 1990er Jahren immer stärker das nicht-lineare Denken.
siehe auch: Kausalität, Ursache->Wirkung-Prinzip, Logik, Finalität, Chaos


Logik
Auf Deutsch: „Folgerichtigkeit”. Und: eines der größten Missverständnisse, weil der Begriff „Logik” im Sprachgebrauch generell mit „Korrektheit”, „Plausibilität” und „Nachvollziehbarkeit” gleichgesetzt wird. Aufgrund dieses Miss- und Fehlverständnisses wird heute noch immer jede Idee und jede Planung an ihrer (vermeintlichen) Logik gemessen: was unlogisch klingt, gilt als falsch - was logisch klingt, gilt als richtig - und deshalb alles gemäß dem Motto: „je logischer, desto besser”, was jedoch vielmehr eine enorme Ein- und Beschränkung ist. Aufgrund dieses Miss- und Fehlverständnisses des Begriffes „Logik” wird zwangsläufig auch das Denken, Planen und Handeln nach dem „Ursache->Wirkung”-Prinzip generell überschätzt, in der Regel sogar als einzig korrekt und erfolgversprechend betrachtet.
siehe auch: Kausalität, Ursache->Wirkung-Prinzip, Finalität, Chaos


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