Leben
„...ist
das, womit man seine Zeit verbringt” (Copyright
by Cerny). Oder nach Henry Miller: „das,
was uns zustößt, während wir
uns etwas ganz anderes vorgenommen haben”.
Das Rätsel des Lebens (sowie „des
Universums und des ganzen Rests”) wird
ausführlich erläutert in Douglas Adams'
Buch „Per Anhalter durch die Galaxis”.
siehe
auch: Autopoiesis,
Selbststeuerung,
Evolution
„Lebensstandard”
Der
Begriff „Lebensstandard” umfasst
- trotz vielfacher Einwände - noch immer
lediglich den rein materiellen Konsum
einer Gesellschaft, ermittelt anhand des „Bruttoinlandsproduktes”
(„BIP”) und des „Pro-Kopf-Einkommens”
eines Staates; was also mit Lebensqualität
herzlich wenig zu tun hat: ob sich die Menschen
wohlfühlen oder reihenweise die Brücke
hinunter stürzen hat für den „Lebensstandard”
nicht die geringste Bedeutung. Im glatten Gegenteil:
Da hierbei sämtliche Geldbewegungen
einbezogen werden, somit also auch Zahlungen
im Rahmen medizinischer Behandlungen, Rechtsstreits,
etc. Was wiederum zu dem eigentlichen Paradoxon
führt: je kranker eine Gesellschaft, und
je mehr man sich gegenseitig anfeindet, desto
höher der „Lebensstandard”.
siehe
auch: Wirtschaft,
Armut,
Dritte
Welt, Konsum
Leistung
/ „Leistungsgesellschaft”
„In
Wohlstand leben kann nur, wer etwas leistet”
und „Leistung muss sich lohnen”
sind bekannte Floskeln in unserer „Leistungsgesellschaft”.
Das Dumme daran ist, dass sich die Leistung
eines Menschen im Gegensatz zu früher heute
immer weniger „messen” lässt:
während es früher relativ einfach
war, von Hand gefertigte Stückzahlen eines
Produktes zu zählen und dadurch die Arbeitsleistung
z.B. pro Stunde zu beurteilen, ist das im Automations-
und Computer- und Informationszeitalter kaum
noch, in den meisten Fällen ganz unmöglich.
Wodurch es wiederum schwierig wird, einen Spruch
wie „Leistung muss sich lohnen”
anders zu verstehen, denn als inhaltsleeren
Populismus: welche Leistung genau soll
sich wie genau, gemessen und beurteilt
an was genau auf welche Weise „lohnen”?
siehe
auch: Arbeit,
8-8-8-Regelung,
Taylorismus,
Automation
Lernen
In
unserem proklamierten „Zeitalter der Bildung
und des Wissens” wird dem Lernen höchste
Bedeutung beigemessen; seit einigen Jahren wird
die Notwendigkeit des „lebenslangen Lernens”
beschworen, als hätte das jemals in der
Menschheitsgeschichte nicht stattgefunden. Dabei
wird generell unterschlagen, was überhaupt
gelernt werden soll und warum und ob das jeweilige
Lernen neben einem Zweck auch einen Sinn hat.
Lernen wird im allgemeinen Verständnis
als ein Aneignen von Wissen verstanden,
und zwar in der Fehlannahme, dass sich Wissen
übertragen lassen würde, z.B. von
einem Lehrer auf einen Schüler, von einem
Buch auf einen Leser, vom Fernsehen auf den
Zuschauer. Das wiederum in Form des konditionierten
Lernens durch Belohnung oder Bestrafung, also
nach den Kriterien von „richtig oder falsch”,
„entweder-oder”. Unter den Tisch
fällt hierbei das charakterologische Lernen:
das Lernen von Zusammenhängen
(siehe dort); also: dass es z.B. von einer bestimmten
Situation oder von bestimmten Voraussetzungen
abhängig sein kann, ob etwas richtig oder
falsch ist.
siehe
auch: Bildung,
Wissen,
Schulsystem,
Auslese,
Denken
Linearität
...ist
die Annahme eines schnurgeraden, kausalen Ablaufes
von einer bestimmten Ursache zu einer bestimmten
Wirkung („Ursache->Wirkung”-Prinzip),
und insoweit z.B. anhand von Naturgesetzen und
Formeln berechenbar und kalkulierbar. Das Gegenteil
der Nicht-Linearität trifft dem entsprechend
auf Fälle zu, wo eine Auswirkung nicht
auf nur eine ganz bestimmte Ursache zurückführbar
ist, sondern auf mehrere, bzw. wenn eine Ursache
mehrere verschiedene Auswirkungen hat, wie etwa
in Form von Chaos („kleine Ursache, große
Wirkung”), und der jeweilige Ablauf dem
entsprechend unberechenbar und unkalkulierbar
ist, allenfalls per Wahrscheinlichkeitsrechnung
oder im Ratequiz. Durch die heute noch immer
herrschende Überbetonung der Logik (siehe
dort) gilt jedoch das lineare Denken als einzig
korrekte Denkweise, während nicht-lineares
Denken genau so wie Chaos als „Durcheinander”
fehlverstanden wird. Ein Grund dafür ist
die kulturelle Prägung durch die Alphabet-Schrift
und den grammatikalischen Satzbau, wodurch das
lineare Denkmuster betont wird (das „Gutenberg-Zeitalter”
des Buchdrucks). Dem gegenüber betonen
das Fernsehen seit den 1950er Jahren, sowie
die Neuen Medien, Computer(spiele) und Internet
seit den 1990er Jahren immer stärker das
nicht-lineare Denken.
siehe
auch: Kausalität,
Ursache->Wirkung-Prinzip,
Logik,
Finalität,
Chaos
Logik
Auf
Deutsch: „Folgerichtigkeit”. Und:
eines der größten Missverständnisse,
weil der Begriff „Logik” im Sprachgebrauch
generell mit „Korrektheit”, „Plausibilität”
und „Nachvollziehbarkeit” gleichgesetzt
wird. Aufgrund dieses Miss- und Fehlverständnisses
wird heute noch immer jede Idee und jede Planung
an ihrer (vermeintlichen) Logik gemessen: was
unlogisch klingt, gilt als falsch - was logisch
klingt, gilt als richtig - und deshalb alles
gemäß dem Motto: „je logischer,
desto besser”, was jedoch vielmehr eine
enorme Ein- und Beschränkung ist. Aufgrund
dieses Miss- und Fehlverständnisses des
Begriffes „Logik” wird zwangsläufig
auch das Denken, Planen und Handeln nach dem
„Ursache->Wirkung”-Prinzip generell
überschätzt, in der Regel sogar als
einzig korrekt und erfolgversprechend betrachtet.
siehe
auch: Kausalität,
Ursache->Wirkung-Prinzip,
Finalität,
Chaos
Weblinks
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