Natur
/ Naturschutz
Es
ist ALLES(!)
„Natur”, bzw.: es gibt nichts, was
nicht „Natur” wäre. Das Wort
„Natur” in Anführungsstriche
gesetzt, weil es sich hierbei um einen der Fälle
handelt, wo etwas in einen einzelnen Begriff
gepackt und dadurch sprachlich (und
damit: nur scheinbar) isoliert und
von allem anderen getrennt wird, was nicht isoliert
und von allem anderen getrennt betrachtet werden
kann. Wenn das - wie gewöhnlich
- dennoch passiert, resultiert daraus so etwas
wie der „Naturschutz”, der von Menschen
praktiziert wird, als läge es in der Verantwortung
„des Menschen”, „die Natur”
vor irgendetwas zu schützen, in den meisten
Fällen nämlich eben vor dem Menschen
bzw. „menschlichen Eingriffen in die Natur”,
was insgesamt völlig paradox ist.
siehe
auch: kartesianisches
Weltbild, Evolution,
Veränderung,
Sprache
Neuro-Marketing
/ Neuro-Ökonomie
So,
wie in es in den 1970er Jahren im Trend lag,
die Psychologie bzw. vermeintliche und angebliche
Erkenntnisse der Psychologie für wirtschaftliche
Zwecke zu missbrauchen, passiert heute exact
dasselbe mit der heute im Trend liegenden Gehirnforschung.
Obwohl Gehirnforscher selbst darauf hinweisen,
dass man sich auf dem Weg zum Verständnis
der Vorgänge im Gehirn gerade einmal ein
paar Millimeter auf einer Strecke von Lichtjahren
befindet, hindert das findige Geschäftsleute
offenbar nicht daran, prompt ein „Neuro-Marketing”
und eine „Neuro-Ökonomie” auszurufen.
Wie absurd das ist, lässt sich daran erahnen,
dass die heute ebenso im Trend liegende Genforschung
wohl nur deshalb nicht gleichfalls für
solche „Konzepte” verwendet wird,
weil ein „Gen-Marketing” und eine
„Gen-Ökonomie” allzu auffällig
nach Humbug klingen.
siehe
auch: Marketing,
Gehirn,
Verhalten,
Kommunikation
„Neurolinguistische
Programmierung” (NLP)
Ein
vergleichsweise junges Konzept, durch das es
möglich sein soll, die Wechselwirkung zwischen
(neuronalen)
Prozessen im Gehirn und sprachlichem Ausdruck
(Linguistik) für Kommunikation, Verständigung
und Persönlichkeitsentwicklung methodisch
nutzbar zu machen. Im Mittelpunkt steht hierbei
die tatsächlich moderne Erkenntnis, dass
jeder Mensch „die Welt durch seine eigene
Brille sieht”, nämlich durch emotionale
und mentale „Filter”. Nach der NLP-Theorie
beruhen Verhaltensweisen auf so etwas wie „inneren
Programmen”, die unbewusst ablaufen, sich
jedoch ggf. „umprogrammieren” lassen.
So interessant dieser Ansatz auch ist, verrät
schon alleine der Begriff „Programmierung”
das auch hier heimlich zugrunde liegende mechanistische
Weltbild (siehe dort) der „Alten Kompetenz”,
als sei der Mensch eine simple (eben: „programmierbare”)
Maschine.
siehe
auch: mechanistisches
Weltbild, Gehirn,
Verhalten
„Newton'sches
Paradigma”
Alternativer
Oberbegriff für das, was Cerny als „Alte
Kompetenz” bezeichnet: die heute noch
immer vorherrschende Dominanz des Denkens, Planens
und Handelns nach dem „Ursache->Wirkung”-Prinzip
und der kausalen „Wenn->Dann”-Logik;
zurückgehend auf Newtons physikalische(!)
Gesetze der Mechanik(!) aus dem 17.
Jahrhundert, die völlig unzulässig
und absurd auf alles mögliche angewendet
werden, auf das Denken und Verhalten, auf Situationen
und Abläufe, etc, etc - was allesamt mit
Mechanik nicht besonders viel zu tun hat. Dieses
„Newton'sche Paradigma” erlaubt
das Übertragen der Verantwortung auf irgendwelche
anonymen „Ursachen” (z.B. auf „Sachzwänge”,
auf Analysen und Studien, auf das Wetter und
den Gartenzaun des Nachbarn, etc.), dürfte
sich genau deshalb etabliert haben und allgemeiner
Beliebtheit und Selbstverständlichkeit
erfreuen. Dem gegenüber steht das „Einstein'sche
Paradigma” (siehe dort) bzw. nach Cerny:
die „Neue Kompetenz”.
siehe
auch: mechanistisches
Weltbild, Ursache->Wirkung-Prinzip,
Wenn->Dann-Logik
Nocebo-Effekt
Die
entsprechende Ergänzung zum „Placebo-Effekt”
(siehe dort). Während bei einem so genannten
„Placebo-Effekt” ohne erkennbare,
nachvollziehbare, eindeutige Ursache eine positive
Wirkung erfolgt, umfasst der „Nocebo-Effekt”
eine negative Wirkung. Beispiel Medizin:
bereits der Anblick eines weißen (Arzt-)Kittels
kann bei einem Erkrankten eine positive Wirkung
haben, und zwar durch die Erwartungshaltung,
dass ihm nun geholfen wird. Dem gegenüber
kann auch eine negative Wirkung stattfinden,
wenn ein Mensch sehr starke Angst davor hat,
zu erkranken, und genau durch diese Erwartungshaltung
tatsächlich erkrankt (z.B. bei kursierenden
„Grippewellen”).
siehe
auch: Placebo-Effekt,
Medizin,
Homöopathie
Notengebung
Der
Glaube daran, eine bestimmte Leistung ließe
sich in Form von Zahlen ausdrücken, erstmals
im Jahr 1792 an der Universität Cambridge
angewendet, um die Aufsätze von Studenten
zu bewerten, also eine Idee des 18. Jahrhunderts
und ein Fall der „Alten Kompetenz”.
Immerhin bestens geeignet, um zu erkennen, wie
Zahlen das Denken und Verhalten von Menschen
beeinflussen können: bekommt ein Schüler
etwa eine „4“, dann transportiert
diese Note den Eindruck, dass es noch ein großes
Steigerungspotenzial gibt. Eine „1+“
hingegen transportiert den Eindruck eines „Viel
besser geht es nicht“. Eine nackte Zahl
scheint also nicht nur Auskunft zu geben, wie
es um die aktuelle Leistungsfähigkeit bestellt
ist,
sondern auch darüber, welches Entwicklungspotenzial
und welche Möglichkeiten - scheinbar -
für die Zukunft bestehen, ob Gelassenheit
herrschen darf oder akuter Handlungsbedarf besteht.
Ohne weiteres analog übertragbar auf sämtliche
Bereiche des Lebens, auf Konjunkturdaten, Arbeitslosenzahlen,
etc.
siehe
auch: Darwinismus,
Selbstbehauptung,
Auslese,
Schulsystem,
Zahlen,
Bildung
Weblinks
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